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Der Beruf der bzw. des Medizinischen Fachangestellten (MFA) befindet sich schon seit Längerem unter den Top 10 der am stärksten besetzten Ausbildungsberufe in Deutschland und wird vermutlich auch zukünftig, vor allem in Anbetracht der aktuellen Pandemiesituation, zu den systemrelevanten Berufen gehören.
Wie in anderen Gesundheitsberufen zeigen sich auch hier hohe psychosoziale Belastungen sowie ein (Entwicklungs-)Bedarf sozialer und emotionaler Kompetenzen. Für den Umgang mit solchen Herausforderungen scheint sich im Gesundheitsbereich vor allem eine Ressource als besonders hilfreich zu erweisen: Humor.
Als personale Ressource in Form einer humorvollen Haltung sowie als soziale Ressource in Form humorvoller Situationen mit anderen hat Humor positive Effekte auf Wohlbefinden, Gesundheit und Motivation – und das nicht nur bei Patienten/Patientinnen, sondern auch bei im Gesundheitssystem Arbeitenden wie Ärzten/Ärztinnen und Pflegenden, die mithilfe von Humor berufsspezifische Herausforderungen besser bewältigen können.
Forschungsthema Humor
Doch inwieweit ist Humor eine Ressource speziell für MFA(-Auszubildende), deren Berufsalltag insbesondere durch die ständige Ansprechbarkeit und Vermittlungsarbeit zwischen Patienten/Patientinnen, Kollegen/Kolleginnen und Ärzten/Ärztinnen mit jeweils unterschiedlichen, sich nicht selten widersprechenden Bedürfnissen gekennzeichnet ist? Diese Frage soll in vorliegendem Promotionsprojekt beantwortet werden.
Für eine umfassende Beantwortung werden verschiedene methodische Ansätze gewählt, deren jeweilige Erkenntnisse dazu beitragen, Humor in der Ausbildung bzw. im Berufsalltag von MFA besser verstehen und fördern zu können.
In einem ersten Schritt soll mithilfe von qualitativen, leitfadengestützten Interviews mit MFA unterschiedlicher Fachrichtungen ein erster Einblick in das Vorkommen und die Rolle von Humor in seinen unterschiedlichen Facetten im Arbeits- und Ausbildungsalltag von MFA gewonnen werden. Humorbezogene Aspekte, die sich hierbei als relevant herausstellen, sollen in weiteren hypothesengeleiteten Studien genauer untersucht werden.
Dafür wird zum einen eine aktuell laufende quantitative Online-Befragung von MFA-Auszubildenden u.a. zur Auswirkung der Corona-Pandemie auf Humor und Wohlbefinden herangezogen.
Zum anderen soll an das BIBB-Projekt ProSECoM (Entwicklung und Evaluation eines Trainings zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen von MFA in der Ausbildung) angeknüpft werden, welches z.B. die Möglichkeit bietet, Humor als Teil eines Trainings sozial-emotionaler Kompetenzen für MFA-Auszubildende zu untersuchen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB).