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Bei der verschärften Testpflicht und der jetzt geplanten Impfpflicht werden die Beschäftigten in Arzt- und Zahnarztpraxen sofort einbezogen. Wenn es um Anerkennung und Wertschätzung für ihre Leistungen oder einen Corona-Sonderbonus geht, dann spielen Medizinische Fachangestellte (MFA) keine Rolle, sagt der MFA-Verband. Dabei wären ohne MFA die mehr als 4 Mio. Impfungen pro Woche in den Arztpraxen nicht machbar! Um das zu ändern, setzte der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wieder eine neue Protestaktion in Berlin fort. Ziel ist es, auf die enorme Belastung und die fehlende Wertschätzung der Leistungen von Medizinischen Fachangestellten (MFA) aufmerksam zu machen.
Protestaktion
Bei der Protestaktion in Berlin forderte der Verband medizinischer Fachberufe e.V. folgende Forderungen:
- Einen steuerfinanzierten Corona-Sonderbonus – analog den Pflegekräften in den Krankenhäusern
- Mehr Tarifverbindlichkeit und eine zeitnahe Gegenfinanzierung der Tarifsteigerungen, damit Arztpraxen im Wettbewerb um die MFA konkurrenzfähig bleiben und der Fachkräfteengpass reduziert werden kann!
Unterstützung durch Bundesärztekammer
Die Bundesärztekammer unterstützt diese Forderungen: „Alle Beschäftigten im Gesundheitswesen arbeiten mit großem Engagement daran, die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu bewältigen. In der aktuellen Phase müssen die Kliniken weiter entlastet und möglichst viele Patienten im ambulanten Bereich versorgt werden. Dafür setzen sich neben den Ärztinnen und Ärzten auch die Medizinischen Fachangestellten (MFA) im besonderen Maße ein. Es ist deshalb richtig und angemessen, MFA den Beschäftigten in Krankenhäusern gleichzustellen und ihnen für ihr Engagement in der Coronakrise eine steuerfinanzierte Corona-Prämie in vergleichbarer Höhe zu zahlen“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt anlässlich der Protestaktion von Medizinischen Fachangestellten vor dem Brandenburger Tor.
Reinhardt wies darauf hin, dass viele Patientinnen und Patienten verunsichert seien und das persönliche Gespräch mit dem Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern suchten. Aufgrund der Nähe zu den Patientinnen und Patienten sei das Infektionsrisiko nicht nur für Ärztinnen und Ärzte, sondern auch für Medizinische Fachangestellte hoch.
Auch der 125. Deutsche Ärztetag hatte im November eine finanzielle Würdigung der besonderen Leistungen von MFA in der Pandemie gefordert.
Notwendig ist aus Sicht der Bundesärztekammer zudem die Novellierung der gesetzlichen Vorgaben zur jährlichen Anpassung des Orientierungswertes, damit Tarifsteigerungen des Praxispersonals bei den Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen einbezogen werden können.
Quelle: VMF/BÄK, 11.2021