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Eine ungerechte Bezahlung, eine kurzsichtige Gesundheitspolitik inklusive versteckter Leistungskürzungen, Budgetierungen sowie die Folgen des Fachkräftemangels bestimmen einer aktuellen Mitteilung des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf) zunehmend den Arbeitsalltag in den Arztpraxen. „Das ambulante Versorgungssystem steht vor dem Kollaps“, so Hannelore König, Präsidentin des vmf. Fachkräfte würden zunehmend in die Krankenhäuser, Pflege und andere Berufe abwandern, unter anderem aufgrund der steigenden Unzufriedenheit der Medizinischen Fachangestellten (MFA) wegen des Gehalts.
Die Forderung des vmf an die Politik: „Sichere Honorare für die von den Praxisteams erbrachten notwendigen Leistungen statt jahrelanger Unterfinanzierung“. Die Budgetierung drohe die ambulante Versorgung „an die Wand“ zu fahren, so König. Außerdem müsse eine „vollständige Gegenfinanzierung der verhandelten Tariferhöhung“ erfolgen und ein „Branchenmindestlohn als Lohnuntergrenze für die Fachkräfte“ eingeführt werden. Verbesserungen würden auch „entlastende steuerliche Regelungen für Gesundheits- und Sozialberufe mit niedrigen Bruttoentgelt“ bringen. Und König weiter: „Die Bundesregierung hat nach der Hälfte der Legislatur ihre Versprechen aus der Koalitionsvereinbarung zur Stärkung der Gesundheitsberufe und zur Fachkräftesicherung noch nicht umgesetzt“.
(drs)
Quelle: Mitteilung im Deutschen Ärzteblatt vom 1. September 2023