BU: Die reflektorische Atemtherapie kann Atembeschwerden bei Post-COVID lindern. Foto: Michael Szabó/UKJ
Ein Team des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum Jena (UKJ) arbeitet an einem verbindlichen Diagnoseschlüssel und an Leitlinien der Behandlung von Post-COVID-Betroffenen mit. Damit will man den Umgang mit den Patienten in den ärztlichen und klinischen Praxen erleichtern.
Klare Definition und Diagnose
„Post-COVID ist ein ganzes Mosaik an Symptomen, die jeweils ganz individuell ausgeprägt sind“, sagt Dr. Christina Lemhöfer, Leiterin des Instituts für Physikalische und Rehabilitative Medizin am Universitätsklinikum Jena. „Die Ärzte und Ärztinnen benötigen aber eine klare Diagnose, damit die Krankenkassen die Behandlung vergüten“, ergänzt Dr. Lemhöfer.
Neue Punktescores ermöglichen es, die Erkrankung besser einzustufen und den Verlauf zu beurteilen. Für diesen Score werden standardisierte Fragebögen zur Lebensqualität und Leistungsfähigkeit eingesetzt. Christina Lemhöfer: „Unser Ziel ist ein funktionsbezogener Score, der letztlich den Patienten in allen seinen Facetten darstellt und zur Klarheit der Diagnose beiträgt“.
Physiotherapie bei Long-COVID nicht budgetiert
Bei Post-COVID verschriebene Physio- und Ergotherapien fallen nicht in das allgemeine Budget, das den Arztpraxen für diese Behandlungsformen zur Verfügung steht. Wie nach einem Schlaganfall sind diese Behandlungen bei Post-COVID nicht quartalsweise begrenzt.
Bei den Therapien verweist Dr. Lehmhöfer auf den symptomorientierten Ansatz. Eine ursächliche Behandlung gibt es bisher nicht. Bei Atemproblemen z. B. erhalten Patienten eine reflektorische Atemtherapie, bei der die Übungen durch Wärmereize an bestimmten Hautarealen und Dehnungen verstärkt werden, so Christina Lemhöfer.
Quelle: PI UKJ