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Eine wichtige Funktion von Vitamin D ist die Beteiligung am Knochenstoffwechsel. Es fördert unter anderem die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm und deren Einbau in den Knochen. Vitamin D ist aber auch an anderen Stoffwechselprozessen beteiligt. Außerdem besteht schon lange die Vermutung, dass es gewisse Zusammenhänge zwischen der Vitamin D-Versorgung und chronischen Erkrankungen, wie dem Diabetes mellitus Typ 2, aber auch Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen gibt.
Risikofaktor Vitamin D-Mangel
Ob ein Vitamin D-Mangel ein Risikofaktor für Komplikationen bei Patienten mit einem Diabetes Typ 1 oder 2 ist, haben Wissenschaftler des Steno Diabetes Center Copenhagen in Herlev, Dänemark, vor Kurzem in einer Studie genauer untersucht. Studienteilnehmer waren 1.448 Erwachsene mit einem Typ 1-Diabetes und 770 mit einem Diabetes Typ 2. Diejenigen Personen, die im Zehntelsegment mit dem niedrigsten Vitamin D-Serumspiegel lagen, wurden als Patienten mit einem Vitamin D-Mangel klassifiziert. Die Studienergebnisse basierten auf den Krankenunterlagen- und Registern der Patienten, einschließlich der Angaben über die Sterblichkeitsraten, über größere Herzkreislauf-Ereignisse, ein Herzversagen, über den Zustand und Verlauf von Nierenerkrankungen, über ein Fortschreiten einer Albuminurie und eine sichtgefährdende Augenerkrankung.
Ergebnisse
Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass ein Vitamin D-Mangel bei Patienten mit einem Diabetes Typ 1, aber nicht bei denen mit einem Diabetes Typ 2, mit einem höheren Risiko für größere Herzkreislauf-Ereignisse assoziiert war. Das Risiko für ein Herzversagen war in beiden Diabetiker-Gruppen, aber insbesondere bei denen mit einem Typ 2-Diabetes im Falle eines Vitamin D-Mangels erhöht. Zwischen einem Vitamin D-Mangel und der Entwicklung von mikrovaskulären (kleine Gefäße) Komplikationen und einer erhöhten Sterblichkeit war kein Zusammenhang festzustellen. Ein Vitamin D-Mangel ist bei Patienten mit einem Typ 1-Diabetes ein Risikofaktor für schwere Herzkreislauf-Ereignisse und bei Patienten mit einem Typ 2-Diabetes für ein Herzversagen, so die Studienautoren abschließend.
(drs)
Quelle: Abstract aus J Diabetes Complications 2023t; 37(10): 108611.