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Amerikanische Wissenschaftler haben die These aufgestellt, dass ein Ausbleiben einer durch das Herpes simplex-Virus (HSV) hervorgerufenen kreuzreaktiven Immunität gegenüber dem Varizella-Zoster-Virus (VZV) zu einem erhöhten Risiko für eine Herpes-Zoster-Infektion führt. (Herpes simplex-Viren, also humane Herpesviren Typ 1 und 2, sind häufige Ursachen immer wiederkehrender Infektionen mit Beteiligung von Haut, Mund, Lippen, Augen und Genitalien. Das Varizella-zoster-Virus kann zwei verschiedene Krankheitsbilder verursachen: Die Varizellen (Windpocken) bei exogener Erstinfektion und den Herpes zoster (Gürtelrose) bei endogener Reaktivierung.)
Studie
Die Forscher untersuchten, ob Personen, die einen Herpes Zoster entwickeln, bereits in der Vergangenheit an einer HSV-Infektion erkrankt waren. Und ob die Zoster-Erkrankung bei Personen mit einer HSV-Infektion in der Vergangenheit weniger schwer verläuft als bei Personen ohne HSV (= HSV-seronegativ) in der Vorgeschichte.
Analysiert wurden die Blutproben von 213 Herpes Zoster-Patienten und 426 Kontrollpersonen. Es zeigte sich, dass die Rate an Patienten, die schon einmal eine HSV-Infektion hatten (= HSV-seropositiv) insgesamt bei 75 % lag. Die Patienten ohne Herpes simplex in der Vorgeschichte hatten ein um 55 % höheres Risiko für einen Herpes Zoster als Patienten mit HSV in der Vergangenheit. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass die HSV-Seropositivität mit einem schweren Herpes Zoster-Verlauf assoziiert war.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine frühere Infektion mit dem Herpes simplex-Virus zum Teil vor einer Herpes Zoster-Infektion schützen kann, so die Forscher.
(drs)