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Gespräche zwischen Patienten und Ärzten sind selten, wenn es darum geht, welche Umweltauswirkungen Behandlungen haben. Dies ist sicher auch ein zeitliches Problem. Ergebnisse einer neuen Studie unter der Leitung von Forschern des Dana-Farber Cancer Institute, USA, zeigen jedoch, dass Ärzte und Patienten offen sind für mehr Umweltschutz bei der medizinischen Versorgung.
Laut Andrew Hantel, einem der Studienleiter, haben Untersuchungen bereits nachgewiesen, dass die Gesundheitsindustrie der USA für 8,5 Prozent der Treibhausemissionen des Landes verantwortlich ist und für rund 25 Prozent der Emissionen in diesem Bereich weltweit. „Die nachgelagerten Auswirkungen dieser Emissionen sind für das gleiche Ausmaß des Verlustes an Leben verantwortlich, wie Todesfälle, die jedes Jahr aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Darmkrebs zu beklagen sind.“
Studie
Die Studie umfasste sieben Gruppen, drei Gruppen bestanden aus Medizinern und vier aus Patienten. 46 Personen nahmen teil. Die Patienten waren daran interessiert, über diese Themen zu reden und zu erfahren, welche Behandlungsalternativen gleich wirksam, aber weniger schädlich für die Umwelt sind. Hantel zufolge können Asthma und COPD zum Teil mit Pulverinhalatoren oder Dosier-Aerosolen behandelt werden. „Bei vielen Patienten sind die Pulverinhalatoren gleich wirksam und haben zusätzlich viele Vorteile für die Umwelt.“
Viele der beteiligten Ärzte wiederum gingen fälschlicherweise davon aus, dass ihre Patienten nicht an Gesprächen über die Umweltfolgen ihrer Behandlung interessiert wären. Auch wenn die Patienten interessiert waren, betonten Ärzte, dass ihre Ausbildung sie nicht entsprechend auf die Behandlung dieses Themas vorbereitet hätte. Die Mediziner sahen zudem ihre Fähigkeit, klimabewusst zu handeln, durch eine Gesundheitsindustrie eingeschränkt, die auf Konsum ausgerichtet ist.
Die Studie wurde durch die Greenwall Foundation unterstützt.
Die Ergebnisse wurden in Nature Climate Change veröffentlicht.
(pte)