Quelle: pte: Der neue intelligente Ohrstöpsel ist kleiner als eine Münze (Foto: sintef.no)
Hörverlust ist irreversibel und die häufigste arbeitsbedingte Verletzung weltweit. Prävention ist der einzige Weg, um dieses Problem anzugehen.
In einem gemeinsamen Projekt „Picovatt“ haben Forscher des norwegischen Forschungsinstitut SINTEF zusammen mit dem Unternehmen Minuendo einen neuartigen Ohrstöpsel entwickelt. Dieser intelligente Ohrstöpsel schützt Gehör in lärmender Umgebung, ermöglicht es aber zu hören, was ein Mensch sagt. Der Lärm wird also ausgeblendet, der Klang aber bleibt.
MEMS-Chip
Das Ergebnis der Arbeit ist ein piezoelektrisches mikroelektromechanisches System (piezoMEMS) mit Lautstärkeregelung, ohne Klangverzerrung. Zusätzlich fungiert der Chip als Mikrofon und Lautsprecher. Er nimmt Umgebungsgeräusche auf, filtert sie, sodass sie nicht mehr gesundheitsschädigend sind und strahlt sie per Lautsprecher in den Gehörgang.
Aktiver und passiver Gehörschutz
Derzeit gibt es sowohl passiven als auch aktiven Gehörschutz. Schaumstoff-Ohrstöpsel und Kapselgehörschützer wirken passiv, sie verfügen weder über integrierte Elektronik noch fortschrittliche Funktionen. Aktive Gehörschützer nutzen eingebaute Mikrofone, Signalprozessoren und Lautsprecher, um die Lautstärke anzupassen und zu regeln.
Hybrid-Ohrstöpsel
„Unser Hybrid-Ohrstöpsel vereint das Beste aus beiden Welten. Er ist klein, passt die Lautstärke an, ohne den Klang zu verzerren, und verbraucht weitaus weniger Strom als herkömmliche aktive Ohrstöpsel“, sagt Runar Dahl-Hansen vom SINTEF. Die Innovation sei mit winzigen Klappen ausgestattet, die den Zugang des Klangs zum Ohr stufenlos verstellen.
„Bei einem Rockkonzert kann man damit in der ersten Reihe stehen und die Musik unverfälscht hören, ohne das Gehör überzustrapazieren“, so Dahl-Hansen. Ähnlich sei es bei einem Bauarbeiter, der einen lärmenden Bodenverdichter betätigt.
Mehr zum intelligenten Ohrstöpsel finden Sie auf der Website von SINTEF
(pte)