Quelle: pte - Bild: John Cryan (links) und Postdoc Gabriel Tofani sorgen für Stressabbau (Foto: Gerard McCarthy, ucc.ie)
Das Mikrobiom des Darmes hat einen wesentlichen Einfluss auf die Verarbeitung von Stress. John Cryan und sein Postdoc Gabriel Tofani vom Forschungsinstitut APC Microbiome Ireland an der University College Cork haben in einer Studie die entscheidende Rolle des Darmmikrobioms bei der Regulierung von Stressreaktionen durch Interaktion mit dem zirkadianen Rhythmus des Körpers aufgedeckt.
Studie
Die beiden Forscher und ihr Team identifizierten Darmbakterien, die für die psychische Gesundheit besonders wichtig sind, darunter Limosilactobacillus reuteri, von dem bisher bekannt ist, dass er das Immunsystem stärkt. „Das Darmmikrobiom reguliert nicht nur die Verdauung und den Stoffwechsel, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Reaktion auf Stress, und diese Regulierung folgt einem präzisen zirkadianen Rhythmus“, so Cryan.
Die wissenschaftliche Untersuchung zeigt zudem, dass eine Verarmung des Darmmikrobioms zu einer tageszeitspezifischen Hyperaktivierung der HPA-Achse führt, was zusammen mit Veränderungen in den Stress- und zirkadianen Reaktionsregionen des Gehirns zu einer veränderten Stressreaktion im Laufe des Tages führt, meinen die Forscher.
Die Ergebnisse öffnen die Tür für die Entwicklung neuer mikrobieller Therapien, die Einzelpersonen helfen könnten, stressbedingte psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen, die oft mit Veränderungen des zirkadianen und Schlafzyklus verbunden sind, besser zu bewältigen.
Die im Journal Cell Metabolism veröffentlichte Studie wurde am APC durchgeführt, einem weltweit führenden Unternehmen in der Mikrobiomforschung mit Sitz am University College Cork. Das Team von Professor Cryan ist seit langem führend in der Erforschung der Darm-Hirn-Achse, und diese neue Entdeckung trägt zu der wachsenden Zahl von Beweisen bei, dass Darmbakterien weitreichende Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit haben.
Quelle: pte / News APC