Bild von Matthias Wewering auf Pixabay
Der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) sieht nach dem Kollaps der Ampel-Koalition im Bund die Gefahr der Verschleppung notwendiger Reformen und fordert die umgehende Stärkung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung im haus- und fachärztlichen Bereich. Nach dem Zusammenbruch der Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP im Bund warnt der SpiFa vor einer Phase monatelanger gesundheitspolitischer Untätigkeit, die die medizinische Versorgung in Deutschland bedroht.
Akut gefährdet sieht der SpiFa vor allem die ambulante vertragsärztliche Versorgung, die gezwungen ist, die seit Jahren bestehende gesundheitspolitische Reformunfähigkeit bei den allseits bekannten Großbaustellen trotz Fachkräftemangels und steigenden Betriebskosten finanziell und strukturell zu kompensieren.
Für Dr. Dirk Heinrich, SpiFa-Vorstandsvorsitzender, „rächt es sich, dass die selbsternannte Zukunftskoalition durch eine Regierungskommission, Geplänkel mit den Ländern, Verunglimpfung von Akteuren der Gesundheitsversorgung als Lobbyisten durch den Bundesgesundheitsminister und die Vorlage inkonsistenter und inkonsequenter Gesetzentwürfe keine einzige Baustelle des Gesundheitswesens beseitigt haben wird.“ Stattdessen habe sie die Terminsituation für die Patientinnen und Patienten mit der Kostendämpfungskeule des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes mittels der Abschaffung der Neupatientenregelung maßgeblich verschlechtert.
„Es brennt in der ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung und es ist geboten, dieses Feuer zügig mit der Entbudgetierung aller niedergelassener Ärztinnen und Ärzte zu löschen. Diese Großbaustelle des Gesundheitswesens duldet keinen Aufschub,“ so Heinrich.
Der SpiFa repräsentiert mit seinen Mitgliedsverbänden über 165.000 Fachärztinnen und Fachärzte in Klinik und Praxis. Ziel ist die Vertretung derer übergeordneten Interessen gegenüber Politik, Selbstverwaltung und anderen Verbänden, sowie deren politische Durchsetzung auf Bundes- und Landesebene.
Quelle: PI SpiFA, Berlin, 21. November 2024