Finnische Wissenschaftler der Universität von Tampere und des Finnish Institute for Health and Welfare in Helsinki haben kürzlich im Rahmen einer Studie erneut untersucht, wie hoch die sogenannte „Sekundäre Erkrankungsrate“ (engl.: secondary attack rate) von SARS-CoV-2 ist und welche Faktoren das Übertragungsrisiko des Virus in Innenräumen der Allgemeinheit beeinflussen.

Die „Sekundäre Erkrankungsrate“ gibt an, wie viele Menschen sich in einer bestimmten Gruppe anstecken, wenn ein Infizierter darunter ist. Die Forscher durchsuchten verschiedene Literaturdatenbanken nach Studien zum Thema, die im Zeitraum zwischen 1. Januar 2020 und 20. Februar 2023 veröffentlicht wurden und Originaldaten zur Untersuchung der „Sekundäre Erkrankungsrate“ bei SARS-CoV-2 beinhalteten.

Auswertung

Zur Auswertung kamen 34 Studien mit insgesamt 577 Indexfällen (= Personen, die als Ausgangspunkt der Infektionswelle gelten), mit 898 sekundären Fälle (= Personen, die sich nach Kontakt mit einem Infizierten selbst infiziert haben) und mit 9.173 Kontaktpersonen.

Es zeigte sich, dass die zusammengefasste „Sekundäre Erkrankungsrate“ für die Innenräume der Allgemeinheit bei 20,4 % lag. Die konkrete „Sekundäre Erkrankungsrate“ war am höchsten bei Veranstaltungen, bei denen gesungen wird, bei Meetings in Innenräumen und an Entertainment-Veranstaltungsorten sowie in Fitness-Centern. Unterschiede der „Sekundäre Erkrankungsrate“ durch den Indexfall, die viralen und konkreten Merkmale waren dabei nicht zu beobachten.

Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler: Das Risiko für eine SARS-CoV-2-Übertragung in Innenräumen ist dann am höchsten, wenn gesungen wird oder die Menschen sich körperlich/sportlich betätigen. Wirkungsvolle Eindämmungsmaßnahmen, wie eine verbesserte Belüftung der Räume, sollte insbesondere in den genannten Situationen weiter in Betracht gezogen werden, um das Risiko für eine Virusübertragung zu verringern, so die Autoren.

(drs)

Quelle:  Abstract aus J Infect Dis 2024 Oct 16; 230(4): e824-e836.