In den Wechseljahren sinkt der Gehalt des Hormons Östrogen stark, was das Osteoporose-Risiko erhöht. Manche Frauen leiden unter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Um diesen gesundheitlichen Auswirkungen entgegenzuwirken, kann eine Hormonersatztherapie mit Hormonen oder hormonähnlichen Substanzen verschrieben werden.

Ist die Sorge von Frauen berechtigt, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für Blutgerinnsel, Schlaganfälle oder Herzinfarkte erhöht? Dieser Frage gingen schwedische Forscher der Uppsala Universität in einer Studie nach.

Die Bedenken gegenüber einer Hormonersatztherapie beruhen laut der leitenden Wissenschaftlerin Therese Johansson auf Studien, die vor mehr als 20 Jahren durchgeführt wurden und sich zudem nur auf eine Art der Behandlung konzentriert hatten. „Diese früheren wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nicht für alle Arten dieser Behandlung zutreffend.“

Studie

Die Experten haben die Auswirkungen von sieben Therapien gegen die Symptome der Wechseljahre in Hinblick auf ihre Risiken untersucht. Konkret sind die Daten von rund einer Mio. Frauen zwischen 50 und 58 Jahren ausgewertet worden. Dabei handelt es sich laut den Forschern um die weltweit bisher größte Studie zum Thema.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Risiken einer Hormonersatztherapie je nach Art der Behandlung variieren. Zum Beispiel war das synthetische Hormon Tibolon, das die Auswirkungen der natürlichen Hormone des Körpers nachahmt, mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden, aber nicht mit einem erhöhten Risiko für Blutgerinnsel. Das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls aufgrund von Tibolon wird auf eine von tausend Frauen geschätzt.

Kombinierte Behandlungsformen mit Östrogen und Progesteron erhöhen aber das Risiko von Blutgerinnseln – und hierbei vor allem von tiefen Venenthrombosen. Den Forschern nach liegt das Risiko hier bei sieben von tausend Frauen pro Jahr.

„Es ist wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Frauen sich der Risiken der Menopausenhormontherapie bewusst sind und insbesondere, dass die bestehenden Medikamente unterschiedliche Risiken von Blutgerinnseln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen tragen. Insbesondere Tibolon war mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt verbunden.“, sagt die Forschungsgruppenleiterin Johannsson.

Die Studie wurde im Fachjournal BMJ veröffentlicht

Quelle: pte/PI Uppsala Universität

Veröffentlicht am: 3. Dezember 2024Kategorien: PraxiswissenSchlagwörter: ,

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