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Wenn Gelenke sich nur noch unter Schmerzen bewegen lassen, ist in den meisten Fällen Arthrose die Ursache. Frühzeitig erkannt, lässt sich dem sogenannten Gelenkverschleiß konservativ begegnen: mit Krankengymnastik, einer entzündungshemmenden Ernährung oder der Einnahme von Schmerzmitteln und anderen Medikamenten.
Neue Therapie
Es gibt viele Möglichkeiten zur Behandlung einer Arthrose. Die Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) erweitert das vorhandene Spektrum nun um die sogenannte transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE). Dabei verschließen Spezialisten des Teams um PD Dr. med. Sebastian Ebel, Oberarzt der Radiologie am UKL, unter örtlicher Betäubung per Angiographie feine Gefäße in dem betroffenen Gelenk. Dadurch sterben die schmerzverursachenden Nerven darin ab.
Das Angebot ist vor allem für Patienten interessant, die mit konservativen Arthrose-Behandlungen bisher keine Erfolge erzielen konnten, eine Operation aber so lange wie möglich hinauszögern wollen. Aber auch für Patienten, die noch zu noch zu jung sind für einen Gelenkersatz. Beispielhaft Patienten mit einer genetisch bedingten, durch einen Unfall oder starke körperliche Belastung hervorgerufenen Arthrose. „Die Lebensdauer künstlicher Gelenke liegt derzeit bei zehn bis 15 Jahren, was hieße, dass sich die Betroffenen mehrfach operieren lassen müssten“, erklärt der Radiologe Dr. Sebastian Ebel.
Schneller Heilungserfolg
Auch der vergleichsweise schnelle Heilungserfolg spricht für die Behandlung. Der Erfolg der Behandlung sei sofort messbar, sagt Dr. Sebastian Ebel. Bereits am Tag nach dem Eingriff signalisierten die Patienten, dass sich ihre Schmerzen und ihre Beweglichkeit erheblich verbessert hätten. „Dieser Zustand hält je nach Schwere der Erkrankung bei den meisten sogar langfristig an. Studien zur Behandlung der Kniegelenkarthrose etwa zeigen eine Erfolgsrate von über 80 Prozent – auch über Jahre nach dem Eingriff.“
Die neue Therapieoption kommt in enger Zusammenarbeit mit der Orthopädie des UKL in der Radiologie zum Einsatz.
Quelle: idw-online.de / PI Universitätsklinikum Leipzig