Verkürzung der Wochenarbeitszeit in den Hausarztpraxen oder komplette Aufgabe der hausärztlichen Tätigkeit. Damit drohen Einschnitte in der medizinischen Versorgung. Das ist besonders problematisch, weil die Hausarztpraxen laut Plänen der Bundesregierung künftig zusätzliche Aufgaben übernehmen sollen. Doch es gibt Lösungen, um die Engpässe größtenteils auszugleichen.

Eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der Universität Marburg zeigt, dass sich Anzahl der fehlenden Hausärztinnen und -ärzte in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln droht. Schon heute sind über 5.000 Hausarztsitze unbesetzt. Gleichzeitig wird das im Koalitionsvertrag geplante Primärarztsystem zusätzliche Herausforderungen schaffen.

Laut den Experten der Bertelsmann Stiftung muss diese Entwicklung aber nicht automatisch zu Einbußen in der hausärztlichen Versorgung führen: „Wichtig wird sein, wie viel Zeit dem Hausarzt und der Hausärztin effektiv für die Arbeit am Patienten zur Verfügung steht. Hier gilt es, bislang ungenutzte Potenziale zu heben“, sagt Uwe Schwenk, Director Gesundheit bei der Bertelsmann Stiftung. Den Befragungsdaten zufolge wenden die Hausärztinnen und -ärzte rund 80 Prozent ihrer Arbeitszeit für Sprechstunden und Hausbesuche auf. Den Rest verbringen sie mit Verwaltungsaufgaben, Fortbildungen oder sonstigen Tätigkeiten.

Mehr Digitalisierung

Eine Entlastungsmöglichkeit für Hausarztpraxen besteht darin, Aufgaben wie Terminmanagement, Befundaustausch, Diagnostik und Behandlungsabläufe stärker zu digitalisieren. Das setzt jedoch voraus, dass die digitalen Lösungen im Praxisalltag stabil laufen.

Modernere Strukturen

Veränderte Abläufe, die zu weniger Verwaltungsaufgaben und kürzeren Arbeitszeiten führen, können maßgeblich dazu beitragen, Hausärztinnen und -ärzte im System zu halten: Die Mehrheit der Befragten, die aus der hausärztlichen Tätigkeit aussteigen wollen, kann sich vorstellen, unter bestimmten Bedingungen länger im Beruf zu bleiben als geplant.

Die repräsentative Befragung hat das infas Institut im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und des Instituts für Gesundheitsversorgungsforschung und Klinische Epidemiologie der Universität Marburg von November 2024 bis Februar 2025 durchgeführt. An der Befragung haben sich 3.687 Hausärztinnen und -ärzte beteiligt.

Quelle: PI Bertelsmann-Stiftung

Veröffentlicht am: 24. Juni 2025Kategorien: GesundheitspolitikSchlagwörter: ,

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