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Eine Medikamentenstudie zeigt sich als Hoffnungsträger für Long-COVID-Betroffene. Die reCOVer-Studie untersuchte ab Herbst 2023 insgesamt 30 Patientinnen und Patienten mit Long COVID, auch Post-COVID-Syndrom genannt, die auch Monate nach einer Coronainfektion noch unter typischen Langzeitfolgen litten – vor allem unter starker körperlicher und geistiger Erschöpfung. Gemeinsam war ihnen, dass sie bestimmte Autoantikörper im Blut aufwiesen, die dazu in der Lage sein können, Körperzellen fehlzusteuern.
Das Forschungsteam um Funktionsoberärztin PD Dr. Dr. Bettina Hohberger von der Augenklinik des Uniklinikums Erlangen (FAU) fand heraus, dass das Medikament Rovunaptabin, besser bekannt als BC007, bei bestimmten Long-COVID-Betroffenen die mit der Krankheit verbundene belastende Erschöpfung (Fatigue) deutlich lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Studie
Die Teilnehmenden erhielten zuerst entweder das Medikament BC007 oder ein Placebo. Nach einigen Wochen wurde die Therapie gewechselt, sodass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer die Möglichkeit bekam, BC007 zu erhalten. Das Medikament neutralisiert jene funktionellen Autoantikörper, die sich gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR-fAAbs) richten und die im Verdacht stehen, die Beschwerden bei Long COVID mit zu verursachen.
Laut Studienleiterin Dr. Hohberger sind die Ergebnisse vielversprechend. Die speziellen Autoantikörper sind nach der BC007-Therapie verschwunden. Die Erschöpfungssymptome nahmen nicht nur statistisch, sondern für die Patientinnen und Patienten auch spürbar ab. Die Lebensqualität verbesserte sich messbar. BC007 wurde insgesamt von allen Probandinnen und Probanden gut vertragen.
Die Ergebnisse wurden in The Lancet veröffentlicht.
Quelle: PI Universität Erlangen