Bild von Rosy auf Pixabay
Am 8. Februar 2023 haben sich wieder viele MFA und ZFA auf den Weg nach Berlin gemacht, um für ihre Sache zu protestieren. Aber nicht nur sie, ebenfalls anwesend waren u. a. Vertreter der Bundesärztekammer und Hartmannsbund, vom Spitzenverband Fachärzte e.V., dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. und der Apothekengewerkschaft ADEXA sowie Bundestagsabgeordnete von FDP, CDU und Linke.
Hauptthema der Veranstaltung
Unabhängig vom Fachkräftemangel und fehlender Wertschätzung war das bestimmende Thema das zu niedrige Gehalt. Das mittlere Bruttogehalt für MFA liegt laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit zwischen 2.200 und 2.600 Euro. Zu wenig zum Leben bei den steigenden Kosten. Nicht zum ersten Mal fordert der Verband für medizinische Fachberufe e.V. (vmf) angemessene Gehälter für die MFA.
Ignoranz der Politik
Dr. Klaus Reinhardt von der Bundesärztekammer kritisierte denn auch die Ignoranz der Politik. Und spricht sich für Gehaltserhöhungen in der nächsten Tarifrunde aus, die von den Krankenkassen vollumfänglich gegenfinanziert werden müssen.
Hannelore König, Präsidentin des vmf bemängelte ebenfalls die Ignoranz der Politik. Auf die vielen Protestbriefe von ihr und vielen MFA und ZFA an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die bei der ersten Protestkation im Dezember 2021 im Bundesministerium für Gesundheit abgegeben wurden, gibt es bis heute keine Antworten und beim staatlichen Corona-Sonderbonus wurden MFA und ZFA inzwischen dreimal ignoriert. Dabei sind 550.000 MFA und ZFA die wichtigste Säule im ambulanten Gesundheitswesen.
Aus Sicht der MFA
Auch MFA kamen zu Wort: Beschrieben wurden die hohen Belastungen der Praxisteams und deren vielfältigen Aufgaben in den letzten drei Jahren aus dem Alltag heraus. Schwerstarbeit unter schwierigen Bedingungen wurde geleistet. Auch hier wurde eine bessere Vergütung bereits in der Ausbildung und deren Anpassung an die Verantwortung für die Gesundheit von Menschen, sowie deren Gegenfinanzierung, flexible Arbeitszeitmodelle und die Förderung von Weiterbildung angesprochen.
Es geht weiter
Für Hannelore König ist klar, dass nicht aufgegeben wird, bis das Bundesministerium für Gesundheit eine Gegenfinanzierung der Tarifsteigerungen im SGB V festgeschrieben hat. Zumindest sollte es aber einen Branchenmindestlohn für die Gesundheitsberufe geben. An das Finanzministerium richtet sie die Botschaft, dass MFA und ZFA und viele weitere Gesundheitsberufe so schnell wie möglich mehr Netto vom Brutto brauchen, zum Beispiel durch einen Steuertarif für Gesundheits- und soziale Berufe und zwar für die Beschäftigten, die wenig verdienen und viel Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen.
Den ausführlichen Bericht vom Protesttag am 8.2.2023 finden Sie hier auf der Website von vmf-online.de
Quelle: PI vmf-online.de