Durch den Übergang der Infektionskrankheit Corona von der pandemischen in die endemische Phase wurden die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts zur COVID-19-Impfung neu überarbeitet. Eine Gewichtung liegt bei entzündlichen ZNS-Erkrankungen. Veröffentlicht wurden diese am 25. Mai 2023.

Längerfristige Impfempfehlungen

„Die neuen STIKO-Empfehlungen sind längerfristig ausgelegt, vergleichbar mit Empfehlungen zur Grippeschutz-Impfung“, sagt Professor Jan Lünemann, Mitglied der Leitungsgruppe der TASK FORCE HSCT und Oberarzt am Universitätsklinikum Münster.

Grundsätzlich wird empfohlen, dass alle Personen im Alter ≥ 18 Jahre über eine Basisimmunität gegen Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2 (SARS-CoV-2) verfügen sollten. Eine Basisimmunität wird durch mindestens drei SARS-CoV-2-Antigenkontakte, bedingt durch Impfung oder Infektion, erreicht. Mindestens 2 der 3 Antigenkontakte sollten als Impfung erfolgt sein.

Personen mit Grunderkrankungen

Spezifische Empfehlungen gibt es für Personen mit Grunderkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergehen, z. B. bei entzündlichen ZNS-Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS).

Auch Personen ab einem Alter von 6 Monaten mit einer Grundkrankheit mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf sollten zukünftig weitere Auffrischimpfungen erhalten.

Die STIKO präferiert den Einsatz von Varianten-adaptierten mRNA Impfstoffen. Spikevax-Produkte (mRNA-basierte Impfstoffe von Moderna) werden aufgrund des bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhöhten Peri-/Myokarditisrisiko erst ab einem Lebensalter von 30 Jahren empfohlen.

Detaillierte Empfehlungen der STIKO zur COVID-19 Impfung finden sich im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Institutes vom 25. Mai 2023

Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) hat seine Empfehlungen zu Impfungen bei MS und speziell zu COVID19 ebenfalls entsprechend aktualisiert.

Quelle: idw-online.de