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Die Angst vor Schmerzen nach einer Operation kann dazu führen, dass die Patienten nach dem Eingriff tatsächlich mehr Schmerzen verspüren und im Folgenden auch mehr und häufiger Schmerzmittel benötigen. Dies konnten türkische Wissenschaftler in einer Studie zum Thema bestätigen. Studienteilnehmer waren insgesamt 532 Patienten, bei denen verschiedene Operationen durchgeführt werden sollten.
Die Forscher werteten die Identifikationsdaten der Patienten aus und untersuchten sie mittels eines Fragebogens, der sich mit der Angst vor Schmerzen beschäftigt (= „Fear of Pain Questionnaire-III“). Es zeigte sich, dass 86,1% der Patienten vor der Operation dachten, dass sie nach dem Eingriff Schmerzen haben würden und 70 % berichteten dann auch über mäßige bis starke postoperative Schmerzen.
Die Untersuchung der Schmerzausprägungen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation ergaben dann, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen den Schmerzgraden innerhalb der ersten 2 Stunden nach dem Eingriff und der Angst vor Schmerzen gab. Außerdem fand sich ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen der Angst der Patienten vor Schmerzen aller Art vor dem Eingriff und dem Bedarf an nicht-opioiden Schmerzmitteln (Diclofenac).
Diese Studienergebnisse zeigen, dass die präoperative Angst vor Schmerzen nach einer Operation dazu führen kann, dass die Patienten nach dem Eingriff tatsächlich mehr Schmerzen verspüren und im Folgenden auch mehr und häufiger Schmerzmittel benötigen, so die Wissenschaftler. Den Experten zufolge sollten Patienten vor Operationen auch dahingehend untersucht werden, ob sie Angst vor Schmerzen nach dem Eingriff haben und in diesen Fällen unter Umständen schon in dieser Phase eine Art Schmerztherapie begonnen werden. Denn eines sei klar, ein effektives Schmerz-Management kann die Endresultate verbessen und dazu beitragen, den Bedarf an Schmerzmitteln nach der Operation zu verringern.
Quelle: Abstract aus Pain Manag Nurs 2023; 24(6): 617-621.
(drs)