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Eine Umfrage des TÜV-Verbands zeigt, dass fast zwei von drei Bundesbürgern befürchten, dass sich die Legalisierung von Cannabis negativ auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirkt). Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) rechnet mit keinerlei Folgen und 7 Prozent erwarten positive Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit.
„Die große Mehrheit der Bürger:innen ist sich der Gefahr von Cannabis am Steuer bewusst„, sagte Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband. Der Cannabis-Konsum führe unter anderem zu verlängerten Reaktionszeiten, verminderter Konzentrationsfähigkeit und einer eingeschränkten Wahrnehmung.
Anhebung des THC-Grenzwertes
Bislang gibt es für Cannabis am Steuer eine Nachweisgrenze von 1,0 Nanogramm THC im Blutserum. Die Bundesregierung plant jedoch, diesen Grenzwert auf 3,5 Nanogramm zu erhöhen. Für Fani Zaneta erweckt die Anhebung des Grenzwertes den Eindruck, als sei es unbedenklich, bekifft Auto zu fahren. Aus ihrer Sicht müsste insbesondere für Fahranfänger und Busfahrer wie beim Alkohol eine Null-Toleranz-Politik gelten.
Auch mangele es noch an ausreichenden wissenschaftlichen Daten, die klar definieren, bei welcher spezifischen THC-Konzentration im Blut die Fähigkeit zum sicheren Fahren beeinträchtigt wird. Hierzu sei weitere Forschung notwendig, so die Referentin.
Aufklärungsbedarf
Die Umfrage des TÜV-Verbands zeigt einen hohen Aufklärungsbedarf beim Thema Cannabis am Steuer. Fast drei Viertel der Befragten fühlen sich nicht ausreichend über die Regelungen und möglichen Sanktionen von Cannabiskonsum im Straßenverkehr informiert (74 Prozent).
Die ausführliche Stellungnahme des TÜV-Verbands ist abrufbar im Positionspapier Cannabis am Steuer.
Umfrage: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 2.500 Personen ab 16 Jahren. Die Umfrage wurde vom 14. März bis 3. April 2024 durchgeführt.
(ots) / PI TÜV-Verband