Bild von Rosy auf Pixabay
Aktuelle Erhebungen zeigen, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen und die daraus resultierenden Fehltage seit 2010 um 56 Prozent gestiegen. Die Bundesärztekammer fordert daher mehr Prävention am Arbeitsplatz.
Arbeitswelt
Die Arbeitswelt unterliegt ständigen Veränderungen, sei es durch die Digitalisierung oder dem demographischen Wandel. Durch die Veränderungsprozesse kann auch die seelische Gesundheit der Mitarbeiter leiden.
Umso wichtiger ist es, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass es auch den seelischen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerecht wird.“ Das erklärt Dr. Johannes Albert Gehle, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie“ der Bundesärztekammer, anlässlich des Auftakts der Woche der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober. „Arbeitsmediziner und Betriebsärzte können dabei eine wichtige Rolle spielen.
Eine professionelle Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen kann die psychische Gesundheit der Beschäftigten schützen und die Motivation und Leistungsfähigkeit steigern“, sagt dazu der Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Dr. Gerald Quitterer.
Lange Ausfallzeiten
Psychische Erkrankungen bringen zudem häufig lange Ausfallzeiten mit sich. Im Schnitt dauerten sie 29,6 Tage. Das ist mehr als doppelt so lang wie die durchschnittliche Dauer bei anderen Erkrankungen. Laut einer Analyse der Deutschen Rentenversicherung sind psychische Erkrankungen in fast 40 Prozent der Fälle die Ursache für Frühverrentungen wegen Erwerbsminderung. Dies betrifft Berufstätige aller Altersgruppen.
Gute Prävention am Arbeitsplatz beuge nicht nur Krankheit, Frühberentungen und menschlichem Leid vor, sondern in der Folge sei sie auch ein Garant für die finanzielle Entlastung des Gesundheitswesens, so die Vorsitzenden der Arbeitsgruppe.
(ots) / PI Bundesärztekammer