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Bei Frauen tritt Alzheimer häufiger als bei Männern. Das könnte im Zusammenhang mit der Entfernung der Eierstöcke bei Frauen vor dem 50. Lebensjahr stehen, die gleichzeitig über eine Variante mit dem Gen ApoE4 verfügen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Universität of Toronto in Zusammenarbeit mit Forschern der University of Alberta.
Studie
Für die aktuelle Studie haben die Forscher eine Kohorte bestehend aus 34.603 Frauen analysiert, die Teil der UK Biobank waren. Danach ist das Alzheimer-Risiko bei Frauen, bei denen eine bilaterale Oophorektomie in einem Durchschnittsalter von 43 Jahren durchgeführt worden war, um das Vierfache erhöht. Als Vergleich wurden Frauen herangezogen, die in einem Durchschnittsalter von 54 Jahren natürlich die Wechseljahre bekamen.
„Eine unserer wichtigsten Erkenntnisse war die Tatsache, dass der Verlust des natürlich vorkommenden Hormons (endogen) Östradiol als Folge der chirurgischen Entfernung beider Eierstöcke mit dem APOE4-Allel interagieren könnte, um das Alzheimer-Risiko weiter zu erhöhen, was Frauen mit früher bilateraler Oophorektomie und APOE4 in einen Zustand der doppelten Gefährdung bringt“, sagte die leitende Wissenschaftlerin Dr. Gillian Einstein. APOE4 ist ein bekannter Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit in der Allgemeinbevölkerung, stellt aber bei Frauen ein höheres Risiko dar. Der Einsatz einer Hormontherapie kann dieses Risiko jedoch verringern.
Laut Vorhersagen werden 2050 rund 12,7 Mio. Menschen über 65 Jahren an Alzheimer leiden. Zwei Drittel der Betroffenen werden Frauen sein.
Diese Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Alzheimer’s Disease“ veröffentlicht.
Quelle: pte