
Das Uniklinikum Jena testet ein spezialisiertes Programm für die psychotherapeutische Behandlung nach einem Suizidversuch, um Rückfälle zu verringern. Foto: I. Rodigast/UKJ
Am 10. September 2025 ist Tag der Suizidprävention. In Deutschland sterben mehr Menschen durch Selbsttötung als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Thüringen ist dabei das Bundesland mit einer der höchsten Suizidraten, insbesondere bei den Männern.
„Die meisten Menschen nach einem Suizidversuch werden stationär psychiatrisch behandelt“, so PD Dr. Gerd Wagner. Gemeinsam mit seinem Forschungsteam an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena hat der Psychologe deshalb ein Behandlungsprogramm entwickelt, das suizidspezifisch und unabhängig von der psychiatrischen Diagnose ist.
In fünf bis sechs psychotherapeutischen Sitzungen stärkt es die Krisenkompetenz. Es hilft den Betroffenen, Risiken zu identifizieren, gezielte Bewältigungsstrategien im Umgang mit Suizidgedanken zu entwickeln, professionelle Hilfe zu ersuchen und anzunehmen. Die nur zwei- bis drei Wochen dauernde Kurzzeitintervention kann nach dem Verlassen der Klinik auch ambulant fortgesetzt werden.
PREVENTS-Studie
Das spezialisierte Programm für die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung nach einem Suizidversuch wird in einer Studie getestet. Die „PREVENTS-Studie“ hat zum Ziel, die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Versuch zu verringern.
Das am Universitätsklinikum Jena koordinierte multizentrische Versorgungsforschungsprojekt startet im kommenden Jahr und wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit 1,3 Millionen Euro gefördert.
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Quelle: PI Universitätsklinikum Jena