
Krebsbehandlung: Muskelschwund bisher unterschätzt. (Foto: pixabay.com, fernando zhiminaicela). Bildquelle: pte
Neue Forschungsergebnisse der Edith Cowan University (ECU) haben gezeigt, dass Kinder bei einer Krebsbehandlung oft Skelettmuskulatur zu einem Zeitpunkt verlieren, an dem sie schnell aufbauen sollten. Dieser Muskelverlust könnte zu vermehrten Komplikationen bei der Behandlung und einem erhöhten Risiko von langfristigen Gesundheitsproblemen führen.
Laut der leitenden Wissenschaftlerin Anna Maria Markarian können der Krebs und die Behandlung bei Kindern zu einem Muskelschwund führen. „Muskeln sind die Stoffwechselreserve des Körpers. Verlieren Kinder während der Behandlung an Muskeln, vertragen sie die Chemotherapie schlechter und das Risiko von Komplikationen aufgrund der Medikamententoxizität nimmt zu.“
Anfälliger für Herzprobleme
Der Muskelverlust macht Kinder und Heranwachsende auch anfälliger für Probleme von Herz und Stoffwechsel. Dazu gehören ein hoher Blutzucker und eine Insulinresistenz. Markarian zufolge nehmen Kinder während des Beginns der Pubertät pro Jahr zwischen drei und fünf Kilogramm an Muskelmasse zu. Unterbricht die Krebsbehandlung dieses Wachstum und werden diese Muskeln später nicht wieder aufgebaut, kann das sich langfristig negativ auf die Gesundheitsergebnisse auswirken.
Mehr Körperfett
Zudem hat sich gezeigt, dass Kinder während der Krebsbehandlung wahrscheinlich an Körperfett zunehmen, was ebenfalls zu Stoffwechselproblemen beitragen kann. Die Expertin rät Eltern dazu, den Kindern trotz der damit in Verbindung stehenden Schwierigkeiten viel Bewegung zu ermöglichen – also zu aktivem Spielen und Sport zu ermutigen.
Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „European Journal of Pediatrics“ veröffentlicht.
Quelle: pte