Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen. So können sich Patientinnen und Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten bei ihrer Krankenkasse in ein solches Behandlungsprogramm einschreiben lassen. Der Vorteil: Die Patientinnen und Patienten werden regelmäßig nach dem aktuellen medizinischen Forschungsstand behandelt. Hierdurch können unnötige Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Folgeschäden vermieden werden.
Träger Krankenkassen
Träger der DMP sind die gesetzlichen Krankenkassen, die sie für ihre chronisch kranken Versicherten anbieten. Eines dieser DMP ist das DMP „Koronare Herzkrankheit“. Der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) hat im Juni 2022 das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) damit beauftragt, aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur koronaren Herzkrankheit zu identifizieren, um deren Empfehlungen mit der DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL) abzugleichen und Diskrepanzen zu den Leitlinien festzustellen.
Abweichung von Leitlinienempfehlungen
Laut IQWiG weichen „Zahlreiche Versorgungsaspekte der DMP-Richtlinie „Koronare Herzkrankheit“ von den Leitlinienempfehlungen ab. Dies betrifft beispielsweise Anforderungen zur diagnostischen Abgrenzung der Zielgruppe, zu ärztlichen Kontrolluntersuchungen, zu medikamentösen Behandlungen und anderen therapeutischen Maßnahmen sowie zu psychosozialen Aspekten.
Die Verantwortlichen des G-BA und des IQWiG betonen allerdings, dass es sich bei dem vorliegenden Vorbericht nur um eine vorläufige Bewertung handelt. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht waren bis zum 20.01.2023 möglich und wurden und werden danach gesichtet.
(drs)
Quelle: Mitteilung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)