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Die Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson ist eine vererbbare, seltene, aber folgenschwere Erkrankung der Kupferhomöostase. Der Körper scheidet das Kupfer nicht mehr über die Galle aus, sondern speichert es in Leber und Gehirn. Unbehandelt kann die Wilson-Krankheit tödlich verlaufen.
Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter medikamentöser Therapie können Betroffene mit einer normalen Lebenserwartung rechnen. Oft ohne erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Neuer Wirkstoff entdeckt
Ein Molekül aus Methan-oxidierenden Bakterien könnte sich für die Therapie gegen die Kupferspeicherkrankheit anbieten. Das hat ein internationales Forscherteam aus Deutschland, Dänemark, Portugal, der Republik Korea und den USA um Helmholtz Munich Forscher Hans Zischka in einer neuen Studie herausgefunden. Im Rattenmodell senkte das Molekül namens ARBM101 das Kupfer in der Leber innerhalb einer Woche auf normale physiologische Werte, und zwar erheblich effizienter als herkömmliche Arzneien.
Schlüsselerkenntnis
Die Forschungsergebnisse sind von besonderer Bedeutung, da sie neue Behandlungsmöglichkeiten der sogenannten Kupferspeicherkrankheit eröffnen. „Eine Schlüsselerkenntnis unserer Arbeit ist, dass Moleküle zur Behandlung von Metallüberschuss Erkrankungen, eben nicht „nur“ sehr spezifisch für das jeweilige Metall sein müssen, sondern diese nach Bindung auch mobil halten, ihre Reaktivität abschirmen und sie sicher zur Ausscheidung bringen müssen. Das zeigt uns die Natur meisterhaft in Form der Methanobactine!“ so der Leiter der Studie Hans Zischka.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Gastroenterology veröffentlicht.
Quelle: PI Helmholtz Munich