Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat gezeigt, dass bei werdenden Müttern ein Hitzestress von 30 Grad Celsius zu einer Erhöhung des Frühgeburtsrisikos um 20 Prozent, Temperaturen über 35 Grad das Risiko sogar um 45 Prozent steigern können.

Im medizinischen Sinne handelt es sich immer dann um eine Frühgeburt, wenn das Baby vor vollendeter 37. Schwangerschaftswoche geboren wird, von einer späten Frühgeburt spricht man zwischen der 34. bis 37. Schwangerschaftswoche.

Hohe Luftfeuchtigkeit erhöht Risiko

Auffällig war, dass die werdenden Mütter ein bis zwei heiße Tage offensichtlich überbrücken konnten. Folgte aber ein dritter, vierter, fünfter Tag ohne Abkühlung, setzten vermehrt vorzeitige Wehen ein. Und zwar besonders dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit das gefühlte Wärmeempfinden noch erhöhte“, erläutert Studienleiterin Prof. Dr. Petra, Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE

„Eine Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche geht mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme im späteren Leben einher – hier zählt jeder Tag“, sagt Prof. Dr. Anke Diemert, die in der Klinik für Geburtshilfe schwangere Frauen betreut und den Studiengang Hebammenwissenschaft im UKE mit verantwortet.

Versorgung bei Hitze beeinträchtigt

Eine hitzebedingte Gefäßerweiterung in der Gebärmutter kann die Versorgung des heranwachsenden Babys mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigen. In schwülen Nächten erhöht zudem fehlender Schlaf den Stress. Parallel sinken die Schwangerschaftshormone, der Cortisolspiegel steigt, und auch das Risiko einer Frühgeburt.

Maßnahmen

Was also tun bei Hitze-Stress? „Frauen, die sich zwischen der 34. und 38. Schwangerschaftswoche befinden, sollten bei anhaltend hohen Temperaturen möglichst die Sonne meiden, sich in klimatisierten Räumen aufhalten sowie viel Flüssigkeit zu sich nehmen“, lautet die Empfehlung von Prof. Arck.

Studie

Aus mehr als 42.000 Patientenakten analysierte ein Team um die Professorinnen Petra Arck und Anke Diemert anonymisierte Daten von Schwangeren, die in den vergangenen 20 Jahren im UKE entbunden haben. Verglichen wurden die errechneten sowie tatsächlichen Geburtstermine mit den Klimatabellen des Hamburger Wetterdienstes. Die Fokussierung lag hier auf den jährlichen Perioden zwischen März und September, in denen außergewöhnlich hohe Temperaturen herrschten.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift eBioMedicine veröffentlicht.

Quelle: PI UKE

Veröffentlicht am: 7. Juli 2023Kategorien: Medizin aktuellSchlagwörter:

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