Super-Ager sind widerstandsfähiger gegen altersbedingte Veränderungen der Hirnstruktur. Foto: Anna Schroll/UKJ
Super-Ager sind Menschen, die im Alter von 80 Jahren und älter über eine Gedächtnisleistung verfügen, die eigentlich für 30 Jahre jüngere Menschen typisch ist. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die geistige Fitness der Widerstandsfähigkeit gegen altersbedingte Veränderungen des Gehirns zu verdanken ist. Kompensations- und Bewältigungsstrategien von Alterserscheinungen spielen eine untergeordnete Rolle.
Datenauswertung
Zusammen mit spanischen Kollegen wertete der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Christian Gaser vom Universitätsklinikum Jena jetzt im Projekt erhobene MRT-Daten zur Hirnstruktur aus und interessierte sich dabei vor allem für Super-Ager. Die Analyse ging der Frage nach, warum Super-Ager anders altern als die Mehrheit der Bevölkerung.
Frühere Studien bestätigt
Die Ergebnisse früherer Studien wurden bestätigt: Die Gehirne von Super-Agern haben mehr graue Substanz als typisch alternde Erwachsene. Die aktuelle Analyse zeigt zudem, dass die graue Substanz im Gehirn langsamer abnimmt.
„Wir schließen daraus, dass es nicht einfach bessere Bewältigungsmechanismen sind, die Super-Ager vor altersbedingtem Gedächtnisverlust bewahren, sondern dass sie widerstandsfähiger gegen altersbedingte Veränderungen der Hirnstruktur sind“, so Christian Gaser. „Die genauen Gründe dafür sind jedoch noch unklar.“
Gaser merkt an, dass es nicht klar ist, ob alle Menschen das Potenzial haben, Super-Ager zu werden. Er betont jedoch, dass lebenslanges Lernen, soziale Aktivitäten, ein aktiverer Lebensstil und die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit im täglichen Leben dazu beitragen können, dass man ein Super-Ager werden kann.
Quelle: Content entnommen aus PI Universitätsklinikum Jena