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Neugeborene sind auf den sogenannten Nestschutz durch mütterliche Antikörper angewiesen. Diese Antikörper können sich durch Impfung der Schwangeren oder auch durch einen natürlich durchgemachten Infekt bilden. Dadurch entsteht für bestimmte Zeit gegen bestimmte Erreger ein „Nestschutz“ für Säuglinge.
Maternale Immunisierung
Das Prinzip der sogenannten maternalen Immunisierung ist seit vielen Jahren etabliert und hat sich als sicher erwiesen. Dennoch wird sie bislang zu selten in Anspruch genommen: Gegen Keuchhusten hatte sich im Jahr 2021 nicht einmal jede zweite schwangere Frau (39,7 %) impfen lassen. Wichtig ist daher, dass Gynäkolog:innen ihre schwangeren Patientinnen über Impfungen in der Schwangerschaft und deren Nutzen aufklären.
Impfempfehlung STIKO
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt gesunden Schwangeren z. B. die Impfung gegen Grippe und Keuchhusten, mit dem Ziel, die werdende Mutter bzw. das Ungeborene zu schützen.
Noch kein Impfschutz gegen RSV
Einen Impfschutz gegen RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), mit dem Schwangere ihr Neugeborenes schützen können, gibt es aktuell noch nicht. Allerdings forschen mehrere Pharmaunternehmen an Impfstoffkandidaten unter anderem für Schwangere – erste Zulassungen werden noch im Jahr 2023 erwartet.
Das RS-Virus ist der am weitesten verbreitete Atemwegserreger bei Säuglingen und Kleinkindern und kann Infektionen auslösen, die zu schweren Komplikationen wie akutem Atemversagen führen können. Die schwere RSV-Welle im Herbst und Winter 2022/2023 brachte viele Kinderkliniken an den Rand ihrer Belastungsgrenzen.
(ots) / PI Pfizer