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Wirken sich narzisstische Wesenszüge auf die Therapie psychischer Beschwerden aus? Dieser Frage gingen ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Jena und der Universität Münster in einer aktuellen Studie nach. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal The Lancet Psychiatry veröffentlicht.
Studie
Das Studienteam erfasste bei den Teilnehmenden die Ausprägung narzisstischer Persönlichkeitsmerkmale sowie depressive Symptome vor und nach der Behandlung mit zwei unterschiedlichen Psychotherapiemethoden. An der Studie nahmen mehr als über 2.000 Patienten aus stationärer und ambulanter Psychotherapie teil.
Ergebnis
Maike Richter, Erstautorin der Studie fasst das zentrale Ergebnis zusammen: „In der Patientengruppe, die mit Verhaltenstherapie behandelt wurde, hing Narzissmus mit einem schlechteren Ansprechen auf die Behandlung zusammen, auch wenn eine narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht voll ausgeprägt war“. Insbesondere wirkte sich der Aspekt der Rivalität negativ aus.
„Narzissmus kann ein relevanter Faktor für die psychische Gesundheit sein, der dazu führen kann, dass eine Psychotherapie weniger wirksam ist“, betont Prof. Mitja Back von der Universität Münster.
Das Studienteam empfiehlt deshalb Therapeutinnen und Therapeuten, die narzisstischen Züge ihrer Patienten und Patientinnen genau zu erfassen und ein besonderes Augenmerk auf die therapeutische Beziehung zu legen.
Quelle: PI Universitätsklinikum Jena, 16.10.2023