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Adipositas ist eine Krankheit, die viele Begleiterkrankungen, wie z. B. Diabetes, Herzkrankheiten, Depressionen oder bei Männern Unfruchtbarkeit mit sich bringen kann. Seit Juli 2023 können Ärztinnen und Ärzte in Deutschland das Medikament Semaglutid gegen Adipositas verschreiben. Es soll eine Gewichtsabnahme bewirken. Bisher war das Medikament nur für Menschen mit Diabetes Typ 2 zugelassen, doch nun soll die sogenannte „Fett-weg-Spritze“ Menschen mit Adipositas beim Abnehmen helfen.
Studiencheck
Die Stiftung Gesundheitswissen hat Ergebnisse mehrerer Studien in einem eigenen Studiencheck zusammengefasst. Die Studien zeigen, dass Menschen, die Semaglutid einnahmen, tatsächlich Gewicht verloren hatten.
Das Medikament ist jedoch kein Wundermittel gegen Adipositas: Eine medikamentöse Behandlung von Adipositas erfolgt nur in Kombination mit der so genannten Basistherapie. Dabei sollen Betroffene ihre Ernährung umstellen und für mehr Bewegung im Alltag sorgen. Erst wenn diese so genannte Basistherapie nicht ausreicht, kann in Absprache mit dem Arzt eine zusätzliche medikamentöse Therapie mit Semaglutid erfolgen.
Nebenwirkungen
In kürzeren Studien von maximal 15 Monaten oder weniger hatten 68 Prozent der Personen, die mit Semaglutid behandelt wurden, Magen-Darm-Beschwerden. In der Kontrollgruppe war dies nur bei 27 Prozent der Fall. Es können daher keine Aussagen darüber getroffen werden, welche Wirkungen und Nebenwirkungen über einen längeren Zeitraum auftreten.
Die Ergebnisse lassen sich nicht auf Kinder, Jugendliche und ältere Menschen übertragen. Die Studien geben auch keine Auskunft darüber, ob die Gewichtsabnahme von Dauer ist oder nicht.
Zum Studiencheck „Semaglutid bei Adipositas“
Quelle: PI Stiftung Gesundheitswissen