Bild von SabFrei auf Pixabay
Am 22. Juli 2024 findet der internationale Aktionstag „World Brain Day“ statt. Im Vordergrund steht dieses Jahr die Prävention von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Demenz, Schlaganfall oder Migräne.
Zum Brain Health Day 2024 nehmen die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Hirnstiftung Zucker als „neurotoxische“ Substanz in den Blick. Denn der viel zu hohe Zuckerkonsum schädigt die Hirngesundheit.
„Natürlich ist es so, dass hier die Dosis das Gift macht, denn das Gehirn als Höchstleistungsorgan des Körpers benötigt Glukose, um zu funktionieren.“, erklärt Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung.
Zuviel an Zucker
Hohe Blutzuckerspiegel, die durch eine zu zuckerhaltige Ernährung entstehen können, schädigen die Hirngefäße und führen zu Ablagerungen an den Gefäßwänden, die die Gefäße verengen und die Blutzufuhr und damit die Versorgung der Gehirnzellen mit Nährstoffen drosseln. Das kann zu verschiedenen Einschränkungen führen, je nachdem welcher Teil des Gehirns „unterversorgt“ ist, und am Ende sogar eine vaskuläre Demenz (Multi-Infarkt-Demenz) nach sich ziehen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 250.000 Menschen an einer Demenz, davon 15 bis 25 Prozent an einer solchen gefäßbedingten Demenz. Das sind allein zwischen 40.000 und 60.000 neu Erkrankte pro Jahr!
Diabetes mellitus
Außerdem gibt es noch eine indirekte hirnschädigende Wirkung von zu hohem Zuckerkonsum auf das Gehirn, via Diabetes mellitus. Seit den 90iger Jahren ist bekannt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes ein deutlich erhöhtes Demenzrisiko aufweisen und man nimmt an, dass der Glukose-Stoffwechsel auch in den Neuronen gestört ist und so zur Entstehung der Alzheimer-Erkrankung beiträgt, zumal auch Insulin bei der Entstehung der Alzheimerplaques eine Rolle spielt.
Die DGN und die Deutsche Hirnstiftung raten zu einem bewussten, möglichst geringen Zuckerkonsum, was vielen Menschen leider schwerfällt. Die Gründe dafür sind ebenfalls im
Gehirn zu verorten. So konnte man nachweisen, dass schon nach einer kleinen „Dosis“ Zucker der Darm über den Vagusnerv Signale an das Gehirn sendet, um dort ein starkes Verlangen nach weiterem Zuckerkonsum auszulösen.