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Blutdrucksenkende Betablocker werden oft nach einem Herzinfarkt verschrieben. Für Forscher der Universität Uppsala, Schweden, ist das nicht immer nötig, wenn das Herz wieder seine volle Leistung hat. Zudem können die Medikamente Depressionen auslösen.
„Wir haben festgestellt, dass Betablocker bei Patienten, die einen Herzinfarkt hatten, aber nicht an Herzinsuffizienz leiden, zu einem höheren Depressionsrisiko führen. Gleichzeitig haben Betablocker für diese Patientengruppe keine lebenserhaltende Funktion“, so Doktorand Philip Leissner.
Teilstudie
Basierend auf den Ergebnissen einer großen nationalen Studie Anfang des Jahres in Schweden haben Leissner und seine Kollegen eine Teilstudie durchgeführt. Sie lief von 2018 bis 2023 und umfasste 806 Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten, aber keine Probleme mit Herzinsuffizienz hatten. Die Hälfte von ihnen erhielt Betablocker, die andere Hälfte nicht. Etwa 100 der Patienten, die Betablocker erhielten, nahmen diese bereits vor der Studie ein, und die Forscher beobachteten bei ihnen schwerere Symptome einer Depression.
„Früher verschrieben die meisten Ärzte auch Patienten ohne Herzinsuffizienz Betablocker, aber da die Beweise für eine positive Wirkung nicht mehr eindeutig sind, sollte dies überdacht werden. Wir konnten feststellen, dass einige dieser Patienten offenbar einem höheren Depressionsrisiko ausgesetzt sind. Wenn das Medikament keine positiven Auswirkungen auf ihr Herz hat, nehmen sie es unnötigerweise ein und müssen die negativen Nebenwirkungen erleiden“, meint Leissner.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Universität Uppsala
Quelle: pte