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Mehr als jeder zweite Patient, der sich in der Notaufnahme vorstellt, könnte auch ambulant in einer Praxis behandelt werden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage bei gesetzlich Versicherten, die im Auftrag des GKV-Spitzenverbands durchgeführt wurde.
Hauptgründe
Die Hauptgründe für eine Behandlung in der Notaufnahme eines Krankenhauses und nicht ambulant in einer Praxis waren zum einen bereits geschlossene Arztpraxen (38 Prozent) und zum anderen eine dringend erforderliche Behandlung (68 Prozent).
Die Befragung zeigt, dass rund 58 Prozent der Befragten, die eine Behandlung in der Arztpraxis grundsätzlich für möglich hielten, auf die langen Wartezeiten in der Notaufnahme verzichtet hätten, wenn ihnen die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen (116 117) innerhalb von 48 Stunden einen fachärztlichen Termin vermittelt hätten.
Für Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, läuft hier etwas gewaltig schief, wenn Versicherte nur deshalb die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen, weil sie keine Sprechstundentermine in einer ärztlichen Praxis erhalten. Hilfesuchende müssen schnell und gezielt dahin geleitet werden, wo sie bedarfsgerecht medizinisch versorgt werden. Das muss, egal ob ambulant oder stationär, 24/7 bundesweit einheitlich geschehen, so Stefanie Stoff-Ahnis.
Befragung
Befragt wurden 3.512 GKV-Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren im Zeitraum vom 05.03.2024 bis 29.04.2024 über ein Onlinepanel. Durchgeführt hat die Befragung die Marktforschungsfirma Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH (Mannheim) im Auftrag des GKV-Spitzenverbands.
Die Stichprobe ist repräsentativ für die Grundgesamtheit nach folgenden Kriterien: Alter, Geschlecht, siedlungsstruktureller Regionstyp, Bundesland, Bildungsstand, Haushaltsnettoeinkommen und Versicherungsstatus.