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Harnsäure ist beim Menschen ein Produkt des Purinstoffwechsels und beeinflusst das Gefäßsystem. Doch nicht nur hohe Harnsäurespiegel erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Forschende der Universitätsmedizin Halle konnten jetzt in einer aktuellen Studie zeigen, dass auch Harnsäurewerte im Normbereich mit der Gefäßsteifigkeit verknüpft sind und demnach ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können.
Datenanalyse der NAKO-Gesundheitsstudie
Für die Studie wurden die Daten und Proben von über 70.000 Personen im Alter von 19 bis 74 Jahren der NAKO Gesundheitsstudie analysiert. Dafür wurde die sogenannte Pulswellengeschwindigkeit gemessen, also die Geschwindigkeit, mit der sich eine Druckwelle durch das Blutgefäßsystem bewegt. Je höher dieser Wert ausfällt, desto steifer sind die Gefäße.
Neun von zehn der analysierten Personen lagen beim Harnsäurewert im Normbereich. Doch: „Bereits im physiologischen, also als unbedenklich geltenden Konzentrationsbereich, war Harnsäure positiv mit der Gefäßsteifigkeit und daher mit dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verknüpft“, so so Prof. Michael Gekle von der Universität Halle.
Die Erkenntnisse legen nahe, dass eine vorbeugende Therapie mit harnsäuresenkenden Medikamenten unter Umständen bereits bei „normalen“ Werten sinnvoll sein könnte. Insbesondere Frauen mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren, wie beispielsweise Übergewicht oder Stoffwechselerkrankungen, könnten dadurch gesundheitlich profitieren.
Die Studie wurde im Journal BMC Medicine veröffentlicht.
Quelle: PI Universität Halle