
Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay
Eine wegweisende Studie des Universitätsklinikums Essen zeigt, dass positive Therapieerwartungen auch Entzündungssymptome und die Wirkung des entzündungshemmenden Medikaments Ibuprofen während einer systemischen Entzündungsreaktion beeinflussen können. Selbst Placeboeffekte können den Nutzen aktiver Wirkstoffe bei Entzündungen steigern.
Für Behandelnde ist das eine wichtige Erkenntnis: Bereits geringe Veränderungen in der Kommunikation, mit denen eine Therapiemaßnahme positiv besetzt wird, können den Therapieerfolg deutlich steigern.
Keine Effekte auf Marker wie Cortisol
Allerdings zeigten sich durch die positive Kommunikation keine Effekte auf Marker wie Cortisol, das Adrenocorticotrope Hormon, Immunbotenstoffe (Zytokine), die Körpertemperatur und Herzfrequenz. Das lässt vermuten, dass die Erwartungseffekte primär durch andere Mechanismen wirken als beim direkten Einfluss des Medikaments auf die Immunantwort.
Fazit
„Unsere Studienergebnisse bedeuten, dass Informationen, die von einer Ärztin oder einem Arzt auch zu einem weit verbreiteten Medikament wie Ibuprofen gegeben werden, die Wirksamkeit des Medikaments verstärken können“, zieht Prof. Benson das Resümee für die Arbeitsgruppe. Interessanterweise zeigte sich zudem, dass sich die Entzündungssymptome bei positiver Information bereits besserten, wenn faktisch kein wirksames Medikament gegeben wurde und dass dieser Effekt insbesondere für das psychische Wohlbefinden während der Entzündungsreaktion zu beobachten war.
Das Team aus Essen dokumentiert die Ergebnisse bei 124 gesunden Versuchsteilnehmenden zwischen 19 und 45 Jahren im aktuellen BMC Medicine (BioMed Central).
Quelle: idw-online.de/PI Universitätsklinikum Essen