
Röntgengerät für Mammografie: löst mit KI künftig zwei Probleme (Foto: Elías Alarcón, pixabay.com). Bildquelle: pte
Mammografien zur routinemäßigen Früherkennung von Brustkrebs liefern auch zusätzliche Infos zum Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu dem Schluss kommt Gemma Figtree von der University of Sydney.
Die Auswertung der Bilder übernimmt eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software. Aus den Bildern lassen sich zusätzlich zu eventuell vorhandenen Krebszellen das Ausmaß der arteriellen Kalkablagerungen und die Gewebedichte in den Brüsten bestimmen, heißt es.
Analyse
Analysiert wurden Mammografiebilder von 49.196 Frauen aus dem australischen Bundesstaat Victoria mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren, die zwischen 2009 und 2020 aufgenommen wurden.
Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von fast neun Jahren verzeichneten die Beobachter bei 2.383 Frauen eine Herzkrankheit, 656 erlitten einen Herzinfarkt, 434 einen Schlaganfall und 731 eine Herzinsuffizienz.
Die KI-gestützte Bildauswertung hat die Erkrankungen ebenso gut vorhergesagt wie klassische Risikobewertungen, die auf dem Alter und verschiedenen klinischen Faktoren basieren, betonen die Wissenschaftler.
Keine zusätzliche Anamnese
„Ein wesentlicher Vorteil des von uns entwickelten Verfahrens ist, dass es keine zusätzlichen Anamnese- oder Krankenakten-Daten erfordert und es einen bestehenden Risiko-Screening-Prozess nutzt“, so Figtree. Sie verweist darauf, dass Todesfälle durch Herzversagen weitaus häufiger seien als durch Brustkrebs. Das neue Verfahren könnte also viel mehr vorzeitige Todesfälle und Erkrankungen verhindern als mit der Beschränkung der Bildauswertung auf Anzeichen für Krebs.
Quelle: pte