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Bis zu 40 % der Allgemeinbevölkerung leiden unter einer Harninkontinenz. Durch eine qualifizierte frühzeitige Untersuchung und Diagnostik können möglichweise die immensen Gesundheitskosten rund um die Versorgung der betroffenen Patienten gesenkt werden. Hiervon berichten Wissenschaftler der Triangulate Health Ltd, Doncaster, South Yorkshire, UK und der European Association of Urology, Arnhem, Niederlanden, in einem aktuellen Beitrag der Fachzeitschrift „European Urology“.
Ökonomische Belastung
Die Forscher haben die ökonomische Belastung der Harninkontinenz für die Patienten, die Pflegepersonen, das Gesundheitssystem, die Langzeitpflege und die Gesellschaft in der Europäischen Union (EU) nochmals genauer untersucht. Zunächst wurden Daten über die Häufigkeit der Harninkontinenz in der EU gesammelt. Die ökonomische Belastung der Harninkontinenz in 27 EU-Mitgliederstaaten wurde dann geschätzt, wobei direkte und indirekte Produktivitätskosten und Kosten für Inkontinenzprodukte eingeschlossen wurden.
Die Datenauswertung ergab, dass im Jahr 2023 die ökonomische Belastung der EU insgesamt durch die Harninkontinenz bei 69,1 Billionen Euro (€ 26,1-133,4 Billionen) lag, und zwar ohne Betreuer-Kosten, wobei Frauen 4 mal mehr Kosten verursachten als Männer. Die jährlichen Kosten pro Patient betrugen im Mittel 1.470,6 Euro. Die Kosten durch das Pflegepersonal ließ die ökonomische Belastung der EU auf 80 Billionen Euro ansteigen, und zwar mit einem Anstieg der Kosten pro Patient und pro Jahr auf 1.700 Euro.
Anstieg auf 100,2 Billionen Euro
Die Wissenschaftler kamen außerdem zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2030 die ökonomische Belastung auf insgesamt 100,2 Billionen Euro (40,8-188,6 Billionen Euro) ansteigen könnte. Es konnte aber auch gezeigt werden, dass ein Umstieg auf 100 % recycelbare Inkontinenzartikel den Kohlenstoff-Fußabdruck der Kontinenz-Gesundheit insgesamt in Europa um 117,8 Millionen kg CO2-Emmission in 2023 hätte verringern können.
Die hohe ökonomische Belastung durch die Harninkontinenz unterstreichen die ökonomischen und umwelttechnischen Vorteile, die vorbeugende Maßnahmen mit sich bringen können, so die Experten. Diese Studienergebnisse zeigen außerdem, wie wichtig es ist, die hohe ökonomischen Last vor allem im Falle der Frauen zu erkennen, Daten zur Häufigkeit der Harninkontinenz zu überwachen, um effektive Präventionsstrategien voranzutreiben und offiziell sekundäre Pflegekräfte bei den Wegen Harninkontinenztherapie anzuerkennen.
Mehr zur Studie Abstract aus Eur Urol 2025 Aug; 88(2): 157-166.
(drs)