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Der Infektionskontrolle wurde in vielen verschiedenen medizinischen Bereichen des Patientenkontaktes aufgrund der COVID-19 (SARS-CoV-2)-Pandemie mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Ob sich in diesem Zusammenhang auch die erforderliche Hygiene im Umgang mit Stethoskopen verändert bzw. verbessert hat, ist bislang nicht klar. Immerhin tragen die Stethoskope ein enormes Potential einer pathogenen Kontamination in sich. Mit dieser Frage befassten sich Wissenschaftler der University of California San Diego School of Medicine in La Jolla, USA, in einer Studie.
Studie
Begutachtet wurden dafür Gesundheitsdienstanbieter in drei größeren medizinischen Zentren. Anhand von Befragungen wurde das Wissen und die Praxis der Stethoskop-Hygiene quantitativ erfasst, und zwar in zwei Zeitspannen: vor und während der COVID-19-Pandemie.
Die Analysen der Forscher ergaben, dass während der Corona-Pandemie die optimale Stethoskop-Hygiene von 27,4 % auf 55 % zunahm. Doch auch der Wissensstand hinsichtlich aller Fragen einer Stethoskop-Besiedelung mit Krankheitserregern nahm deutlich zu. Und dies, obwohl keine Veränderung in Bezug auf Hygiene-Schulungen zu beobachten waren.
Außerdem zeigte sich, dass bei niedergelassenen Ärzten im Vergleich zu stationär tätigen Kollegen und Krankenschwestern die Wahrscheinlichkeit geringer war, während der COVID-19-Pandemie die optimale Stethoskop-Hygiene anzuwenden.
Hygiene-Schulungen
Trotz einer positiven Trendwende in Bezug auf die Stethoskop-Hygiene während der Corona-Pandemie wird eine optimale Hygiene nach wie vor nur von der Hälfte aller Gesundheitsmitarbeiter durchgeführt, so die Studienautoren. Hygiene-Schulungen, die schon früh im Rahmen der beruflichen Laufbahn von Gesundheitspersonal beginnen sollten, wären wünschenswert.
(drs)
Quelle: Abstract aus J Hosp Infect 2022; Sep; 127:1-6.