Bei der Epilepsie geben verschiedenste Nervenzellen im Gehirn gleichzeitig und unkontrolliert Impulse ab. Dank pharmazeutischer Forschung stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. BPI_Foto: Shutterstock/Kateryna Kon
Etwa 0,5 bis ein Prozent der Menschen hierzulande sind an einer Epilepsie erkrankt, das sind bis zu 800.000 Betroffene in Deutschland. Oft lässt sich keine eindeutige Ursache für die Epilepsie feststellen. Hinter den Anfällen können zum Beispiel auch Kopfverletzungen, Entzündungen der Hirnhaut oder des Gehirns, Veränderungen des Stoffwechsels im Gehirn oder Schlaganfälle stecken. In manchen Fällen ist eine Epilepsie genetisch bedingt.
Große Auswahl an wirksamen Therapien
Über 20 verschiedene sogenannte Antiepileptika stehen für die Therapie zur Verfügung. „Diese Arzneimittel setzen die krankhafte Reizbarkeit der Nervenzellen herab und senken damit das Risiko für Anfälle bis hin zu Anfallsfreiheit“, erklärt Dr. Pablo Serrano vom BPI. Durch die große Auswahl ist es möglich, die Arzneimittel auf den Patienten individuell abzustimmen, je nach Form und Ursache der Epilepsie
Operationen oder spezielle Diät
Bei bestimmten Patienten kann eine operativer Eingriff helfen. So wird z. B. bei der sogenannten „Vagusnerv-Stimulation“ ein Schrittmacher implantiert, der elektrische Impulse über den Vagusnerv an das Gehirn abgibt, um die Überaktivität zu dämpfen.
Vorwiegend bei Kindern mit schwer therapierbarer Epilepsie kann die ketogene Diät (sehr fettreich und arm an Kohlenhydraten) zum Einsatz kommen. Beratung erhalten Patienten in Epilepsie-Zentren, Epilepsie-Ambulanzen und Schwerpunktpraxen.
Hoffnung auf neue Therapien machen auch Ansätze aus der Gentherapie. Allerdings steht die pharmazeutische Forschung mit ersten Studien noch ganz am Anfang.
Quelle: PI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)