Eine parenterale Antibiotikatherapie, also die nicht orale Gabe von Antibiotika, aber z. B. über die Venen verabreicht, wird in Deutschland immer noch überwiegend im Krankenhaus, und nicht im ambulanten Bereich durchgeführt. Dabei könnte die parenterale Antibiotikatherapie, z. B. in Arztpraxen oder auch zuhause über Pumpensysteme, die Lebensqualität der Patienten verbessern, die Gesundheitskosten reduzieren und auch Risiko für im Krankenhaus erworbene Infektionen (= nosokomiale Infektionen) verringern.

Studie

Wissenschaftler der Universitäten von Köln und von Witten/Herdecke sowie des German Center for Infection Research (DZIF) in Köln-Bonn haben sich nun kürzlich im Rahmen einer Studie mit dem Thema der parenteralen Antibiotikatherapie im ambulanten Bereich (OPAT = Outpatient parenteral antimicrobial therapy) in Deutschland genauer auseinandergesetzt und hierzu Daten von 77 Patienten analysiert, die Antibiotika parenteral im ambulanten Bereich erhalten hatten.

Es zeigte sich, dass die 77 Patienten die OPAT durchschnittlich 15 Tage lang erhielten und damit insgesamt 1.782 stationäre Tage eingespart wurden. Am häufigsten wurden mit der OPAT orthopädische Infektionen behandelt (n = 20, 26 %) und in den meisten Fällen handelte es sich um Blutstrominfektionen mit dem Keim Staphylococcus aureus. (n = 16, 21 %) und um eine infektiöse Herzklappenentzündung (n = 11, 14 %). Die weitere Datenauswertung ergab, dass vor allem die Antibiotika Flucloxacillin (n = 18, 23 %), Penicillin G (n = 13, 17%) und Ceftriaxon (n = 10; 13 %) eingesetzt wurden. Nur 5 % der Patienten mit der OPAT (n = 4) berichteten davon, mehr als eine Dosis des Medikamentes ausgelassen zu haben (max. 3 pro Patient).

In nur einem Fall kam es zu einem Katheter-assoziierten unerwünschten Ereignis, das medizinisch behandelt werden musste. Katheter-assoziierte Infektionen waren nicht zu verzeichnen. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass eine parenterale Antibiotikatherapie im ambulanten Bereich auch in Deutschland sicher und gut durchführbar ist, so die Autoren.

Zur Studie: Volltext aus Infection, Volume 52, Pages 1407-1414, (2024)

(drs)

Veröffentlicht am: 22. Oktober 2024Kategorien: Medizin aktuellSchlagwörter: ,

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