
Bild von Tung Nguyen auf Pixabay
Nach wie vor ist unklar, ob eine antibiotische Therapie bei Patienten mit einer moderaten (= mittelschweren) COVID-19-Erkrankung, die sich in stationärer Behandlung befinden, Vorteile bietet, insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine entsprechende Übertherapie das Risiko für unerwünschte Effekte, wie eine Infektion mit dem gefürchteten Erreger Clostridium difficile oder für Antibiotikaresistenzen, erhöht.
Studie
Dieser Frage sind vor Kurzem Wissenschaftler des Universitätskrankenhauses Schleswig-Holstein, Campus Kiel, im Rahmen einer Studie nochmals genauer nachgegangen. In der Studie, die an mehreren Zentren durchgeführt wurde, verglichen die Forscher die Verbesserung des Gesundheitszustandes von COVID-19-Patienten zwischen denjenigen mit einer antibiotischen Therapie und denen ohne entsprechende Behandlung bei der Krankenhauseinweisung.
Studienteilnehmer waren 1.317 erwachsene Patienten im durchschnittlichen Alter von 59 Jahren (38 % Frauen), die im Zeitraum zwischen März 2020 und Mai 2023 mit einer gesicherten SARS-CoV-2-Infektion in verschiedene Krankenhäuser in ganz Deutschland eingewiesen wurden. 1.149 der Patienten hatten eine moderate und 168 eine schwere COVID-19-Erkrankung.
Die statistischen Analysen wurden dabei unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren, wie das Lebensalter und Geschlecht der Patienten, den Impfstatus, den klinischen Zustand und Begleiterkrankungen durchgeführt.
Fazit der Studienautoren
Es fanden sich keine Vorteile einer antibiotischen Therapie bei Patienten mit einer moderaten COVID-19-Erkrankung. Im Gegenteil: Der Einsatz von Antibiotika war in dieser Untersuchung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine klinische Verschlechterung der Patienten assoziiert.
Mehr zur Studie: Abstract aus Infection 2025, Jun 26, online ahead of print.
(drs)




