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Einige Studien zeigen, dass Vegetarier*innen eine größere Wahrscheinlichkeit haben, depressiv zu werden, andere Studien zeigen das Gegenteil. Doch in welchem Zusammenhang stehen vegetarische Ernährung und Depressionen? Dieser Frage gingen Jette Borawski, angehende Masterstudentin der Psychologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE), und Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg*, Ruhr-Universität Bochum (RUB), in einer Forschungsarbeit nach.
Meta-Analyse
Für ihre Untersuchungen wurden in einer Meta-Analyse die Daten von 49.889 Menschen (8.057 Vegetarier*innen und 41.832 Fleischessende) analysiert. Dabei wurden die Punktwerte in den Fragebögen zwischen den Gruppen verglichen. „So konnten wir zeigen, dass die Menschen, die sich vegetarisch ernähren, statistische signifikante höhere Werte in Depressionsfragebögen haben als diejenigen, die Fleisch essen. Welchen Zusammenhang es dabei gibt, konnten wir auf Basis dieser Daten nicht bestimmen“, erklärt Borawski.
Die UDE-Studentin verweist allerdings auch auf eine andere Studie. Diese zeigt, dass nicht die vegetarische Ernährung, sondern dass im zeitlichen Ablauf eine depressive Stimmung auftritt und dann eine Ernährungsumstellung erfolgt. Eine Erklärung könnte sein, dass sich Menschen durch gesunde Ernährung in ihrer angeschlagenen psychischen Verfassung etwas Gutes tun wollen.
Die Studie wurde im Journal of Affective Disorders (Volume 294) veröffentlicht
* Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg war zum Zeitpunkt der Studie für eine Vertretungsprofessur im Bereich Biopsychologie von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) an die UDE gewechselt.
Quelle: PI UDE, 10.8.2021
Originalarbeit: „Vegetarian diet and depression scores: A meta-analysis“