Wenn wir uns Insekten oder Insektenteile in Lebensmitteln vorstellen, sehen wir vielleicht kleine krabbelnde Tierchen vor uns. Kein Wunder also, wenn sich viele erst einmal mit Grausen davon abwenden.

Doch muss das sein? Lebensmittelchemikerin Dr. Ulrike Prepens, Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Sigrid Röchter und Wirtschaftspsychologieprofessor Dr. Fabian Christandl von der Hochschule Fresenius haben sich mit dem Thema befasst.

Wo sind sie zu finden

Getrocknet, pastenartig oder pulverförmig können die neuen Zutaten in Teigwaren, Keksen, Getreideriegeln oder Vormischungen für Backwaren verwendet werden. Allerdings nur von den antragstellenden Unternehmen. Insekten sind auch als Burger oder Pastagerichte in Supermärkten oder Restaurants erhältlich.

Risiko Allergie

Laut Prof. Röchter enthalten viele essbare Insekten hochwertiges Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Mikronährstoffe. Bei empfindlichen Menschen könnte der Verzehr aber eine allergische Reaktion auslösen.

Qualitätskontrolle

Die Qualität der Lebensmittelinhalte und somit auch die Insektenbestandteile werden von Lebensmittelchemiker untersucht. Erst nach einer eingehenden Risikoabschätzung und der Zulassung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) darf ein insektenhaltiges Produkt in den Verkehr gebracht werden, sagt Dr. Prepens.

Überzeugungsarbeit gefragt

Viele Menschen sind der Meinung, dass Insekten in Lebensmitteln nichts zu suchen hätten, obwohl es auch Argumente für den Verzehr gibt es. Prof. Dr. Christandl sieht hier die Werbung in der Pflicht, die Insekten als Delikatesse vermarkten sollten. Dies habe in der Vergangenheit auch mit anderen Nahrungsmittel funktioniert. So sei der Hummer früher beispielsweise auf wenig Gegenliebe gestoßen, habe sich dann aber als Delikatesse durchgesetzt.

Die EU hat im Januar die Regelung für die Nutzung von Insekten oder Insektenteilen als Zutat in Lebensmitteln erweitert. Erlaubt ist nun eine weitere Darreichungsform der Hausgrille und neu hinzugekommen ist der Buffalowurm.

(ots)

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