Bild: © Universitätsklinikum Heidelberg
Was passiert im Gehirn, wenn sich die Lebenspartner einander loben oder Komplimente machen? Es werden Glücksgefühle aktiviert, sowohl für den gelobten als auch für den lobenden Partner. Das ist das Resultat einer aktuellen Studie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD).
Studie
In der Studie wurden Paare mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, die sich gegenseitig kurze Textnachrichten mit Komplimenten und Worten schickten. Durch die positiven Nachrichten wurden bestimmte Gehirnareale des sogenannten limbischen Systems aktiviert, die auch bei der Empathie- und Belohnungsverarbeitung beteiligt sind. In diesem Areal sind vor allem die Hormone Oxytocin und Dopamin, die im Sprachgebrauch als Bindungs- und Glückshormon bekannt sind, aktiv.
„Die Ergebnisse unserer Untersuchung liefern erste Hinweise darauf, dass liebe und wertschätzende Worte an den Partner oder die Partnerin jene Belohnungsschaltkreise im Gehirn aktivieren, die auch dann reagieren, wenn wir beispielsweise unsere Lieblingsmusik hören, ein gutes Essen genießen oder im Lotto gewinnen,“ erklärt Professorin Dr. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie am UKHD.
Fazit
Die Ergebnisse sind erste wichtige Hinweise auf die neurobiologischen Mechanismen, die romantische Beziehungen stabilisieren können und damit auch einen wichtigen Aspekt für die Regulierung von Stress und die Gesundheit darstellen. Ob die gleichen Reaktionen im Gehirn stattfinden, wenn weitere Familienmitglieder, wie Eltern, Kinder oder Geschwister, gelobt werden oder die Arbeitskollegin oder der Arbeitskollege ein Kompliment erhält, muss noch erforscht werden.
Die Studie wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal SCAN veröffentlicht.
Quelle: PI UKHD, idw-online.de