Der weltweit verbreitete Erreger RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) kann schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen. Eine Infektion kann gerade für Neugeborene und Säuglinge gefährlich werden.

Wir erinnern uns: In Deutschland waren die Aufnahmen im letzten Jahr von Säuglingen und Kleinkindern auf Intensivstationen laut Robert Koch-Institut auf bis zu 350 Prozent angestiegen. Eine Situation, in der die Gesundheitsversorgung zeitweise an ihr Limit gelangte.

Impfung während der Schwangerschaft

Eine aktuelle internationale Impfstudie konnte nun die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines ersten Impfstoffkandidaten gegen RSV zeigen. Der Impfstoff, der während der Schwangerschaft verabreicht wird, wurde von einem Pharmaunternehmen entwickelt. Die Teilnehmerinnen erhielten diesen während des zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittels per Spritze in den Oberarm.

Nach der Geburt wurden die Kinder über ein bis zwei Jahre regelmäßig sowie bei Anzeichen von Atemwegserkrankungen untersucht. Dabei wurde auf das RS-Virus getestet und die Schwere der Erkrankung nach einem vorab festgelegten Studienprotokoll bewertet.

Zulassung für RSV-Impfstoff beantragt

„Die Ergebnisse der Impfstudie sind ausgesprochen positiv“, sagt Prof. Dr. Beate Kampmann, Leiterin des Instituts für Internationale Gesundheit der Charité und Einstein-Professorin für Global Health. „Bei über 80 Prozent der Kinder konnte durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft ein schwerer Verlauf einer RSV-Erkrankung in den ersten drei Lebensmonaten verhindert werden, über zwei Drittel waren auch noch im Alter von sechs Monaten geschützt. Auch wurde die Impfung von den Frauen sehr gut vertragen.“

Die Zulassung des Impfstoffs ist bei den europäischen und US-amerikanischen Arzneimittelbehörden beantragt. Die Ergebnisse der Prüfung sollen voraussichtlich noch in diesem Jahr vorliegen.

Über die Studie
Geleitet und finanziert wurde die klinische Phase III-Studie (Maternal Immunization Study for Safety and Efficacy – MATISSE) durch das Pharmaunternehmen Pfizer. 

Quelle: PI Charite – Universitätsmedizin Berlin

Veröffentlicht am: 25. April 2023Kategorien: KrankheitsbilderSchlagwörter: ,

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