Was tun, wenn außerhalb der regulären Öffnungszeiten von Arztpraxen medizinische Hilfe benötigt wird? Dass mit der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar ist, wissen gerade mal 31 Prozent der Bevölkerung. Das hat eine aktuelle repräsentative Umfrage des ADAC ergeben.

Das Problem : Viele erkrankte Menschen suchen daher den Weg in die Notaufnahme von Kliniken, auch wenn kein medizinischer Notfall vorliegt.

Digitales Angebot noch weniger bekannt

Es ist also nicht verwunderlich, dass nur 9 Prozent der Befragten wissen, dass es ein digitales Angebot des Bereitschaftsdienstes auf der Webseite www.116117.de gibt. Und die 116117 App kennen nur vier Prozent. Immerhin ist aber knapp die Hälfte der Anrufer der 116117 mit dem telefonischen Service zufrieden, bemängelt wird allerdings die teilweise zu lange Wartezeit in der Telefon-Hotline.

Wartezeiten fordern Geduld

Auch beim Besuch der Bereitschaftspraxen selbst wird vor allem die Wartezeit moniert. Im Schnitt müssen sich die Patienten dort 30 Minuten gedulden. 11 Prozent warten sogar länger als eine Stunde. In puncto Erreichbarkeit schneiden die Bereitschaftspraxen gut ab, ob in der Stadt oder in ländlichen Gegenden.

Bessere Steuerung der Patienten

Eine bessere Steuerung der Patienten ist aus Sicht des ADAC unbedingt erforderlich. Mittelfristig sollte eine Patientensteuerungsfunktion der 116117 und der Notrufnummer 112 über integrierte Leitstellen etabliert werden, um eine falsche Zuordnung aufgrund von Unwissenheit auszuschließen.

Zudem gilt es, die telefonische Erreichbarkeit von Bereitschaftspraxen zu verbessern und die Wartezeiten zu verkürzen, um ein Ausweichen von Patienten in Notaufnahmen zu vermeiden. Selbst unter den Befragten, die 2022 eine ärztliche Bereitschaftspraxis aufgesucht haben, gibt ein knappes Viertel an, künftig den Gang in eine Notaufnahme zu erwägen, auch wenn es sich nicht um ein akutes oder gar lebensbedrohliches medizinisches Problem handelt.

Umfrage: Befragt wurden 1.015 Personen in der Gesamtbevölkerung sowie 2.000 Patienten, die im vergangenen Jahr eine der rund 800 Bereitschaftspraxen in Deutschland aufgesucht haben.

Detaillierte Informationen gibt es unter adac.de/bereitschaftspraxen

(ots)

Quelle: ADAC

Veröffentlicht am: 4. Mai 2023Kategorien: PraxiswissenSchlagwörter:

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