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Beim Raynaud-Syndrom, auch „Weißfingerkrankheit“ genannt, verschließen sich bei Kälte oder Stress die versorgenden kleinen Blutgefäße und die Finger oder Zehen werden weiß. Benannt wurde das Syndrom nach Maurice Raynaud, der sich 1862 in Paris in seiner Doktorarbeit damit beschäftigt hatte.
Wissenschaftler vom Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) befassten sich jetzt gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien in einer Studie mit der Weißfingerkrankheit, nachdem es bis dato noch keine wirklich wirksame Behandlung gibt.
Studie entdeckt genetische Ursachen
Bei ihren Analysen stießen die Forscher auf zwei Gene, die bei den von Raynaud Betroffenen häufiger verändert waren: Zum einen war das der alpha-2A-adrenerge Rezeptor für Adrenalin, ADRA2A, ein klassischer Stressrezeptor, der bewirkt, dass sich die kleinen Gefäße zusammenziehen. Zum anderen handelte es sich um das Gen für den Transkriptionsfaktor IRX1, der die Fähigkeit zur Gefäßerweiterung regulieren könnte.
Weiterhin zeigte sich, dass Menschen mit einer genetischen Neigung zu niedrigen Blutzuckerspiegeln ein erhöhtes Risiko für Raynaud’s Erkrankung haben und daher Patienten eventuell längere Episoden mit niedrigen Blutzucker meiden sollten.
Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass neben bereits zugelassenen Medikamente, die mehr oder weniger gezielt die Funktion von ADRA2A hemmen könnten, eine Alternative darstellen, wie etwa das Antidepressivum Mirtazapine (rezeptpflichtig). Auch dass man nun weitere wirksame Medikamente für die Betroffenen finden wird.
Quelle: idw-online.de, PI BIH