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Die Zahl der der Essstörungen unter Jugendlichen steigt alarmierend. Vor allem Mädchen im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren sind betroffen.
Der massive Anstieg von fast fünfzig Prozent innerhalb von nur vier Jahren lässt sich nicht allein medizinisch erklären, sondern verweist auf eine tiefgreifende gesellschaftliche Verschiebung. Während Jungen weit weniger betroffen sind, entwickeln Mädchen deutlich häufiger Symptome wie Nahrungsverweigerung, Essattacken oder zwanghaftes Kontrollverhalten. Die Diagnosezahlen spiegeln dies drastisch wider.
Selbstoptimierung
Ein Grund dafür ist laut aktueller Analyse einer großen gesetzlichen Krankenkasse der zunehmende Druck zur Selbstoptimierung auf sozialen Plattformen wie Instagram oder TikTok. Während im Jahr 2019 noch 101 Fälle je zehntausend Versicherte registriert wurden, lag die Quote 2023 bereits bei 150. In keiner anderen demografischen Gruppe fiel der Anstieg so markant aus.
Die betroffene Krankenkasse fordert deshalb einen strukturierten Umgang mit dem Thema. Neben medizinischer Versorgung brauche es vor allem gesellschaftliche Sensibilisierung und frühzeitige Prävention.
Die Erkrankung junger Menschen ist kein Kollateralschaden der Digitalisierung, sie ist ihr Spiegel. Der digitale Raum braucht Regeln, nicht weil er neu ist, sondern weil er real wirkt.
Quelle: Pressebox / Engin Günder, Fachjournalist