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Laut einer aktuellen Studie der Universität Würzburg misstrauen Menschen medizinischen Ratschlägen, wenn Künstliche Intelligenz (KI) an deren Erstellung beteiligt ist. Das Misstrauen bestand selbst dann noch, wenn die Studienteilnehmer annehmen konnten, dass ein Arzt unter Zuhilfenahme einer KI diese Empfehlungen erstellt hatte.
Studie
Im Rahmen des Experiments erhielten die Befragten identische medizinische Ratschläge und sollten diese auf ihre Verlässlichkeit, Verständlichkeit und Empathie bewerten. Die Aufteilung der mehr als 2.000 Studienteilnehmer erfolgte in drei Gruppen.
Während eine Gruppe die Info erhielt, diese Ratschläge stammten von einem Arzt, hieß es für die zweite Gruppe, ein KI-gestützter Chatbot sei dafür verantwortlich. Die dritte Gruppe wurde von den Wissenschaftlern in dem Glauben gelassen, ein Arzt habe die Empfehlung unter Zuhilfenahme einer KI erstellt.
Neben Zweifeln an der Zuverlässigkeit der KI-Ergebnisse, schneidet der ärztliche Rat auch in der Kategorie „Empathie“ besser ab als die beiden KI-Varianten, unterstreichen die Würzburger Psychologen.
Fazit
„Das ist ein wichtiger Befund, da Vertrauen in medizinische Diagnosen und Therapieempfehlungen bekanntermaßen ein sehr wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg ist“, bewerten die Autoren das Studienergebnis. Ihrer Ansicht nach bildet die Studie somit einen Startpunkt für eine detaillierte Erforschung der Bedingungen dafür, wie KI in Diagnostik und Therapie eingesetzt werden kann, ohne das Vertrauen und die Mitwirkung von Patientinnen und Patienten zu gefährden.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Medicine publiziert.
(pte) / PI Universität Würzburg