Internetfähige Smart-TVs senden unbemerkt Daten über die Sehgewohnheiten ihrer Nutzer an die Server der Hersteller. Dies ermöglicht es Unternehmen, detaillierte Profile der Verbrauchergewohnheiten zu erstellen und personifizierte Werbung zu betreiben. Das ist das Ergebnis einer Studie, die ein wissenschaftliches Team der Universidad Carlos III de Madrid (UC3M) in Zusammenarbeit mit englischen und amerikanischen Forschern in einer Studie herausgefunden hat.

Wie funktioniert die Technik?

Laut der Untersuchung erfasst die Technologie Screenshots oder Audioaufnahmen, um die auf dem Bildschirm angezeigten Inhalte mithilfe der sogenannten „Automatic Content Recognition“ zu identifizieren. Diese Daten werden regelmäßig an bestimmte Server gesendet, selbst wenn der Fernseher lediglich als externer Bildschirm verwendet wird oder an einen Laptop angeschlossen ist. Samsung-Fernseher senden diese Informationen jede Minute, LG-Geräte sogar alle 15 Sekunden.

„Automatische Content-Erkennung funktioniert wie eine Art visuelles Shazam, Screenshots oder Audio, um ein Zuschauerprofil basierend auf ihren Inhaltskonsumgewohnheiten zu erstellen. Diese Technologie ermöglicht es den Herstellern, die Nutzer genau zu profilieren, ähnlich wie das Internet“, sagt UC3M-Forscherin Patricia Callejo. In jedem Fall wirft diese Nachverfolgung, unabhängig von der Nutzungsart, ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes auf, so Patricia Callejo.

Blockierung der Daten

Nutzer können die Übertragung der Daten zwar blockieren, doch in der Standardeinstellung sei diese Funktion aktiviert, so die Telekommunikations-Expertin. „Das Problem ist, dass nicht alle Benutzer sich dessen bewusst sind. Zudem wissen viele nicht, wie sie die Einstellungen ändern können, sodass die Geräte standardmäßig als Tracking-Mechanismen für ihre Aktivitäten fungieren“, sagt Callejo. Hersteller und Regulierungsbehörden müssten dringend aktiv werden, um das zu ändern.

Quelle: pte

Veröffentlicht am: 12. Dezember 2024Kategorien: DigitalSchlagwörter: ,

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